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insituDie 100.000 Jahre-Warnung: Atomare Gruppenausstellung bei insitu

„Don’t go there. It’s dangerous“, schallt es in regelmäßigen Abständen nüchtern durch den „Corridor II: Onkalo“. Wie sonst sollte man auch die Menschen der Zukunft vor Onkalo warnen, jenem unterirdischen Endlager für die ­radioaktiven Abfälle der Welt, das im Jahr 2020 in Finnland eröffnet werden soll. Oder geschlossen und versiegelt, denn 100.000 Jahre dauert es, bis das lebensgefährliche Material sich zersetzt. Keine schöne Überraschung für die Nachkommenden, diese gigantische Zeitkapsel, die da vergraben wird.

Insitus „Zyklus VI“ ist der ästhetischen Verarbeitung außergewöhnlicher „Augenblicke“, zum Beispiel in den Wissenschaften, gewidmet: Bei dem Versuch, menschengemachtes Zerstörungspotenzial unter Verschluss zu halten, ist der Faktor Zeit ebenso zentral. So zeigt Armin Kep­lingers Rauminstallation „Ill“ drei Aluminiumplatten, aus denen schwarze Flüssigkeit in extrem verlangsamtem Tempo austritt – postapokalyptisch, steril, unheimlich. In ätherischer Harmonie hingegen dreht sich HeHes gelb leuchtender Globus um die eigene Achse. Die wabernden Schwaden in der Videoarbeit „Domestique catastrophe N°3: La Planète Laboratoire“ sind schön anzusehen, suggerieren aber nicht weniger Toxisches als das Label „clean energy“, das der Atomkraft von ihrer Lobby so zynisch beigegeben wird. NYM

Bis 21. 1. 2017, Do.–Fr., 16–19 Uhr, Sa. 14–18 Uhr, Kurfürstenstr. 21–22

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