in kürze:
Köln ohne Gerhard-Richter-Museum
Seit ein paar Tagen geisterte es durch die Kulturnachrichten. Die Stadt Köln könne ein Gerhard-Richter-Museum bekommen. Fritz Schramma, ehemaliger Oberbürgermeister der Rheinstadt, hatte diesen Vorschlag lanciert. Und wollte damit sicher sich selbst und der Stadt Köln ein Glanzlicht aufstecken.
Doof nur, dass anscheinend niemand zuvor mit dem Maler selbst geredet hatte. Der war gerade dabei, acht Tafeln seines Hauptwerks „Atlas“ in die Sammlung des Münchner Lenbachhauses zu geben. Damit ist die Zahl seiner Entwürfe und Raumskizzen im Besitz der städtischen Galerie auf 686 gestiegen. Jetzt meldete sich Richter selbst zu Wort und schloss ein eigenes Museum in Köln definitiv aus. „Ich will kein eigenes Museum“, sagte der Künstler gestern der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Seine Position sei endgültig und hänge nicht etwa davon ab, welches Konzept ihm die Stadt gegebenenfalls noch präsentiere. Er halte ganz allgemein nichts von einem eigenen Museum. Was mit den Bildern geschehe, die ihm noch selber gehörten und die er in einer Stiftung zusammengefasst habe, sei noch nicht endgültig entschieden. Einen Teil davon werde er in seine Geburtsstadt Dresden geben, wo sich das Gerhard-Richter-Archiv befindet. Außerdem erwäge er, weitere Gemälde dem geplanten Museum der Moderne in Berlin zur Verfügung zu stellen. „Es kann sein, ist aber noch nicht fest. Ich erwäge es“, betonte der 87 Jahre alte Maler. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) werde ihn übernächste Woche in Köln besuchen, um mit ihm darüber zu sprechen.
Woodstock ohne Woodstock
Manche Legenden lassen sich nicht wiederbeleben und bleiben so vielleicht auch besser in Erinnerung. Das von Hunderttausenden Menschen besuchte Woodstock-Festival mit Musikstars wie Jimi Hendrix und Janis Joplin ist bis heute legendär. Zum 50. Jubiläum sollte es eine Neuauflage geben – doch die ist nun geplatzt. „Wir sind traurig, dass eine Reihe von unvorhergesehenen Rückschlägen es unmöglich gemacht hat, das Festival aufzuziehen, das wir uns vorgestellt hatten – mit dem großartigen Line-up das wir gebucht hatten, und dem sozialen Engagement, das wir vorhergesehen hatten“, erklärte Organisator Michael Lang. Er hatte 1969 zu den Mitorganisatoren gehört und die Idee einer Neuauflage verfolgt. Doch dann sagten Veranstaltungsstätten ab, Künstler und Investoren zogen sich zurück. Auch wenn viele Fans noch hofften, kam die Absage Ende der Woche.
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