in aller kürze:
Hausbesetzer-Prozess geplatzt
Der Prozess um die besetzten Häuser in der Breite Straße in Altona ist am Montag geplatzt. Die Schöffen seien fehlerhaft besetzt worden, erklärte das Gericht auf taz-Anfrage: durch die Geschäftsstelle und nicht durch das zuständige Gericht. Die Gründerzeit-Häuser waren parallel zur Hausbesetzer-Zusammenkunft „Squatting Days“ Ende August 2014 kurzfristig besetzt worden. Anders als bei einer Aktion im Mai hatten dabei rund 30 Menschen nach Polizeiangaben erheblichen Widerstand geleistet und schwere Gegenstände aus den Fenstern geworfen. Am 1. November soll der Prozess nun mit der Verlesung der Anklageschrift von vorne losgehen. (taz)
Gratis-Kunst für Flüchtlinge
Die Hamburger Kunsthalle lädt ab sofort Flüchtlinge jeden Alters gratis zu zwei wöchentlichen Welcome-Führungen ein. Das Angebot richte sich an Flüchtlinge aller Hamburger Erstaufnahme-Einrichtungen, teilte die Kunsthalle am Montag mit. Interessierte Einzelpersonen oder Gruppen müssen von Betreuern oder Helfern vorangemeldet und bei dem Besuch auch begleitet werden. Auch die Begleitperson erhält freien Eintritt. Die Aktion wolle ein klares Zeichen dafür setzen, dass Flüchtlinge in Hamburg und in der Kunsthalle willkommen sind. Die rund einstündigen Führungen sind englischsprachig und finden dienstags um 11 Uhr und donnerstags um 16 Uhr statt. (epd)
Mutter vor Gericht
Vor dem Landgericht hat am Montag der Prozess gegen eine 30 Jahre alte Mutter begonnen, die ihr Kind über Monate mit verseuchten Spritzen gequält haben soll. Sie habe ihrem dreijährigen Sohn im Jahr 2013 über Monate mit Fäkalien, Speichel oder Blumenwasser vermischte Substanzen unter die Haut oder in die Blutbahn gespritzt, hieß es in der Anklageschrift. Der Junge bekam daraufhin heftige Schmerzen, Fieberschübe und Abszesse, sein Blutdruck fiel ab und die Sauerstoffsättigung seines Blutes sank. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagte unter dem sogenannten Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leidet. Dabei macht ein Mensch einen anderen bewusst krank oder täuscht eine Krankheit vor, um Zuwendung zu erreichen. (dpa)
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