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Archiv-Artikel

im grün-gelben gewand Brasilien auf der BioFach 2005

Präsentierte sich Brasilien mit seinen Nationalfarben Grün und Gelb auf der BioFach 2003 und 2004 auf lediglich 265 Quadratmetern, ist die Ausstellungsfläche für das „Land des Jahres“ 2005 auf stolze 755 Quadratmeter angewachsen. Bereits 2004 erreichte die brasilianische Beteiligung auf der BioFach einen Umsatz von 15 Millionen US-Dollar. Auf der BioFach 2005 in „Nurembergue“, wie es auf Portugiesisch klangvoll heißt, stellen sich in Halle 2 am Stand 430 über hundert Firmen und Bioproduzenten aus 18 Bundesstaaten vor. 79 Prozent davon sind Kleinunternehmen wie Kleinbauerninitiativen, 15 Prozent sind mittlere und 7 Prozent sind Großbetriebe.

Zu den Haupterzeugnissen aus Bioanbau zählen Milchprodukte, Palmöl, Cashewnüsse und tropische Früchte wie Mangos, Papayas und Passionsfrüchte, Sojabohnen und Getreide, Kaffee und Kakao sowie Zucker. Newcomer sind Biohonig und Zuckerrohrschnaps (Cachaça), ganz nach dem Motto „Gesünderer Genuss“, wie es ein Cachaça-Produzent aus São Paulo charmant im Messejournal formuliert. Die Produktpalette wird in diesem Jahr darüber hinaus noch durch andere, weniger bekannte Biowaren wie Tapioca, organische Shrimps, Kosmetika und Textilien, Öle, Weine und Schaumweine ergänzt, die teils auch in thematischen BioFach-Hallen zu finden sein werden. Neue Projekte beschäftigten sich mit dem Anbau von Melonen, Ananas, Acerola- Kirschen, Guaven und Erdbeeren und sollen mit dazu beitragen, den Anteil des ökologischen Landbaus im Land innerhalb von fünf Jahren auf 10 Prozent zu erhöhen. So jedenfalls die Vision des Landwirtschaftsministeriums.

Gedränge am Gemeinschaftsstand ist zu erwarten, denn schon im Vorfeld der Messe haben sich 4.000 Fachbesucher angemeldet. Zur Eröffnung tummelt sich hier auch brasilianische Politikprominenz: Wirtschaftsminister Luiz Fernando Furlan, Landwirtschaftsminister Roberto Rodriguez, der Minister für Agrarentwicklung, Miguel Rossetto, sowie Apex-Chef Juan Manuel Quirós reisen an und treffen auf unsere Ministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast. Zur Einstimmung reichen die Brasilianer am Donnerstag, 24. Februar, ab 11 Uhr einen Begrüßungscocktail.

Rein informativ dagegen ist ein Panel, das sich mit dem Thema „Ökologische Landwirtschaft und der Biomarkt in Brasilien“ beschäftigt. In den Vorträgen politischer Schlüsselakteure aus den federführenden Ministerien in Brasilien geht es um Zahlen, Daten und Geschichte der Biolandwirtschaft im größten südamerikanischen Land, um die Bedeutung der kleinbäuerlichen Produzenten im organischen Landbau sowie um den heimischen Absatzmarkt und den Einfluss der Bioproduktion auf die internationalen Beziehungen. Die Veranstaltung findet am Freitag, 25. Februar, von 15 bis 17 Uhr im Saal Brüssel 3, CNN Mitte, Ebene 0 statt.

Im Anschluss wird ab 18.30 Uhr am Gemeinschaftsstand die BioNacht gefeiert – mit Caipirinha, Wein und tropischen Säften sowie mit Bossa Nova, Samba und Forró. Brasilien und nur Brasilien heißt es dann am Samstagabend ab 18.30 Uhr, wenn die Galanacht mit traditioneller und moderner Livemusik sowie mit einem kulinarischen Experiment startet: Zwei Küchenchefs versuchen sich daran, aus typisch brasilianischen und deutschen Gerichten eine gewagte (Bio-)Synthese zu kreieren.

LINE LENHARDT