hungrige kinder : Spenden für die Mittelschicht
Einen schönen Bock hat Schleswig-Holstein mit seiner Initiative „Kein Kind ohne Mahlzeit“ geschossen. Gemeint als Nothilfe für die Allerärmsten, profitieren davon nun offensichtlich die Kinder von Doppelverdienern, die eine ganztägige Kita-Betreuung bewilligt bekommen. Bitter für eine SPD-Sozialministerin, wenn ausgerechnet die FDP den Finger in solch eine Wunde legt.
KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE
Den Kern des Problems haben allerdings auch die Liberalen verfehlt. Sie wollen über eine passgenauere Verwendung des aus Spenden gespeisten Verpflegungs-Topfes reden. Dabei weisen die fehlgeleiteten Kalorien nur auf das eigentliche Problem hin: Dass Armeleutekinder nur einen minimalen Betreuungsanspruch haben.
Gerade Kinder aus problembeladenen Familien brauchen ein stabiles zweites Milieu, das die Defizite zu Hause kompensieren hilft. Gerade sie hätten ein Maximum an gezielter Förderung nötig, die in täglich vier Stunden kaum zu leisten sein dürfte. Der Mensch lebt eben nicht vom Brot allein.
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