hisbollah-demos : Schwache Vorstellung
Dass libanesische und palästinensische Migranten gegen die Bombardierung ihrer Heimat durchs israelische Militär protestieren, ist verständlich – und ihr gutes Recht.
Kommentar von Christian Jakob
Dass unter ihnen Anhänger der im Libanon an der Regierung beteiligten Hisbollah- und Amal-Milizen sind, muss man akzeptieren. Nicht jedoch, dass sie öffentlich den „Tod Israels“ fordern, wie in Bremen geschehen.
Egal ob derlei im Einzelfall von Hisbollah-Anhängern mitgedacht wird: Die Befürchtung, dass der Weg vom Ruf nach dem „Tod des Judenstaates“ zum Ruf nach dem „Tod der Juden“ kurz sein könnte, kommt nicht von ungefähr. Eine jüdische Gemeinde, zumal in Deutschland, kann das nicht hinnehmen. Und sie hat einen Anspruch darauf, dass die Forderung nach dem „Tod Israels“ in aller Deutlichkeit zurückgewiesen wird.
Bremens politische Spitze beteuert seit Kriegsbeginn die „Solidarität mit Haifa“, Parlamentspräsident Christian Weber fährt am Wochenende sogar hin. Schon von daher wäre eine öffentliche Stellungnahme zu den heimischen Ereignissen das Mindeste gewesen. Im Normalfall schnell mit markigen Worten kam vom zuständigen Innensenator Thomas Röwekamp indessen – nichts. Eine schwache Vorstellung.