heute: Swinging Nullerjahre
Einst war Berlin ein Magnet für die Stars des Jazz, Varieté-Tänzerinnen und all jene, die das wildeste Nachtleben der westlichen Welt suchten. Das goldene Jahrzehnt der vergnügungssüchtigen Berlinbesucher, die 1920er, war kurz – und bald vergessen. Der Swing hat auf staubigen Schellacks überlebt, wird hie und da mit Elektrobeats etwas aufgehübscht und wird mehr und mehr zu einem, wenn auch nicht dem dominierenden Sound des neuen Hedonismus. DJ T-INA Darling ist die Empress des neuen Berliner Swing. Vor neun Jahren begann Sie den frühen heißen Jazz in die Clubs der Stadt zu bringen. Ihr Gefühl für diverse Spielarten der afroamerikanischen Musikkultur von Swing bis Hiphop über Breakbeats half ihr, diesen Sound bei einem jungen, an elektronische Klänge gewöhnten Publikum ankommen zu lassen, Darling der Clubkultur zu werden und unter anderem im Deutschen Theater Freunde zu finden. Die gerade renovierte Bar des DT ist die Heimstatt einer neuen Reihe im Berliner Nachtleben: Swing at the Theatre. Bei freiem Eintritt lässt sich da das Tanzbein schwingen, wie schon in der guten alten Zeit, als der Kaiser bereits in Holland, die Nazis noch nicht an der Macht und Berlin das Zentrum des hedonistischen Universums war.
Swing at the Theatre: 24. 2., 21 Uhr, DT, Schumannstr. 13a
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