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heute vor 30 jahren: das kalenderblatt zur friedlichen revolution 1989

Die „Aktuelle Kamera“ – die Hauptnachrichtensendung des DDR-Fernsehens – kündigt ein neues Reisegesetz an. Ministerpräsident Willi Stoph hatte es einen Tag nach Honeckers Sturz am 19. Oktober in Auftrag gegeben.

Zuerst soll ein Entwurf veröffentlicht werden, damit die DDR-Bevölkerung die Möglichkeit hat, darüber zu diskutieren. Vier Wochen gibt die Staatsführung dafür Zeit. Nach dem Entwurf sollen alle Bürger das Recht haben, ohne harte Währung für einen Monat im Jahr ins Ausland zu reisen – vorausgesetzt, dass sie einen gültigen Reisepass und ein Visum besitzen. Das Visum soll die Polizei innerhalb von dreißig Tagen nach Antragstellung erteilen.

Schon am nächsten Tag gibt es Widerspruch. Auf der Montagsdemons­tration in Leipzig fordern die DemonstrantInnen „365 Tage Reisefreiheit und nicht 30 Tage Gnade“.

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