heute in bremen : „Ein schlechterer Gesundheitsstatus“
Das „Interkulturelle Gesundheitsnetzwerk“ soll Gestalt annehmen
taz: Sie engagieren sich für die Gründung eines „Interkulturellen Gesundheitsnetzwerks“. Sind MigrantInnen medizinisch schlecht versorgt?
Angelika Zollmann, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Gesundheit Bremen e.V.: Wenn sie über Papiere verfügen und angemeldet sind, haben sie Zugang zum Gesundheitswesen wie alle anderen auch. Trotzdem zeigen Untersuchungen, dass die faktische Versorgungslage von MigrantInnen im Durchschnitt schlechter ist. Psychische und psychosomatische Krankheitsbilder sind häufiger, Kinder aus migrantischen Familien haben allgemein einen schlechteren Gesundheitsstatus.
Wie kann ein „Gesundheitsnetzwerk“ da entgegenwirken?
Es geht darum, sprachlich und kulturell bedingte Zugangsbarrieren abzubauen. Gemeinsam mit dem „Referat Migration und Gesundheit“ des Bremer Gesundheitsamtes und der Arbeitsgruppe zur interkulturellen Öffnung der Bremer Krankenhäuser bemühen wir uns um eine breite Vernetzung, insbesondere mit möglichst vielen MigrantInnen-Verbänden. Schließlich müssen in erster Linie die Betroffenen sagen, wo sie vordringlichen Bedarf sehen. Als weiteren Input haben wir für heute auch die Mitbegründerin des Interkulturellen Gesundheitsnetzwerks Berlin-Kreuzberg eingeladen, das seit zehn Jahren erfolgreich arbeitet.
Welche Möglichkeiten gibt es, Ausländern mit ungesicherten Aufenthaltsstatus Zugang zu medizinischer Versorgung zu verschaffen?
Das ist ein sehr wichtiges Thema. Aber als Netzwerk müssen wir uns erst einmal darum bemühen, alle Defizite zusammen zu tragen, um dann gemeinsam zu entscheiden, was vordringlich zu bearbeiten ist. Fragen: HB
Vortrag und Diskussion: 13 bis 16 Uhr im Gesundheitsamt Horner Straße