heute in bremen : „Jugendliche trainieren oft falsch“
Die Verbraucherzentrale macht Fitnesstraining mit Teenagern – und will Fett verbrennen helfen, anstatt Muckis aufzubauen
taz: Frau Huisinga, wie kommen Sie als Verbraucherzentrale dazu, einen Kurs an Fitnessgeräten für Jugendliche anzubieten?
Gertraud Huisinga, Ernährungsberaterin und Ökotrophologin: Es geht ja nicht um die Geräte, sondern um Übergewicht. Es gibt zuvor einen Theorieteil, in dem wir unter anderem Ernährungstipps geben. Wir bieten schon seit einiger Zeit einen ähnlichen Kurs für Kinder von acht bis 14 Jahren an und hatten im letzten Jahr viele Anfragen, ob wir nicht auch etwas für ältere Jugendliche machen könnten. Denen muss man aber schon etwas anbieten, was sie interessiert – und Sport an Fitnessgeräten gehört dazu.
Weil sie ihre Muckis stählen wollen – wäre ein Ausdauersport nicht besser?
Wir trainieren ja Ausdauer an Fitnessgeräten! Was Sie ansprechen, ärgert mich aber auch oft, wenn ich Kinder und Jugendliche in Fitnessstudios sehe. Wie Erwachsene laufen die, bis sie umfallen oder belasten sich ganz falsch. Wir erstellen für jeden und jede einen individuell zugeschnittenen Trainingsplan, so dass wirklich Fett verbrannt wird und nicht Muskeln aufgebaut werden. Und hoffen, dass sie soviel lernen, dass sie das später umsetzen können.
Sind die Kinder, die zu Ihnen kommen, wirklich übergewichtig – oder sind Eltern auch vom Schlankheitswahn getrieben?
Das kommt zum Glück nur ganz, ganz selten vor. Die Kinder, die an den Kursen teilnehmen, sind so übergewichtig, dass etwas passieren muss. eib
Unverbindliches Vortreffen: 17 Uhr, Reha-Zentrum der BG-Unfallambulanz, Industriestr 3. Fragen zum Kurs und zur Kostenübernahme: ☎0421 / 1607754