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heute in bremen„Wir brauchen keine Bands aus Hamburg“

Foto: Christina Kuhaupt

Andrea Rösler 35, ist Projektkoordinatorin der Musikszene Bremen e.V.

Interview Pia Tönnissen

taz: Die Infektionszahlen steigen wieder. Wie kann so ein großes Festival da noch Corona-konform sein, Frau Rösler?

Andrea Rösler: Für uns ist das seit 18 Monaten natürlich eine schwierige und abwartende Situation. Wir stehen im ständigen Austausch mit der Kulturbehörde, dem Gesundheitsamt und der Politik und sprechen ab, wie ein sicheres Konzept aussehen kann. Das Konzept von letztem Jahr hat sich bewährt, das führen wir jetzt fort.

Wie sieht das aus?

Normalerweise haben wir 3.000 Teilnehmer:innen, jetzt sind es 400. Beim Verlassen des eigenen Platzes muss eine Maske getragen werden. Alle von der Crew machen einen tagesaktuellen Schnelltest. Außerdem haben wir ein bargeldloses Bezahlsystem mit Wertmarken. Infektionsquellen und lange Schlangen werden so reduziert. Die Tickets sind zudem personalisiert, dadurch können wir die Kontaktverfolgung gewährleisten. Ohne die Pandemie wäre der Eintritt frei und das Gelände nicht eingezäunt – beides ist jetzt anders.

Darf man mit anderen Leuten zusammen tanzen?

Ja, das ist das Schöne an dem Konzept. Es gibt auch Gruppenplätze für bis zu zehn Menschen, teilweise mit Stehplätzen. Da kann man dann auch tanzen.

Warum zeigen Sie ausschließlich Bands aus Bremen?

Für die Förderung der lokalen Musikszene ist das sehr wichtig. Wir haben viele tolle Bands, die sich nicht verstecken müssen. Da brauchen wir keine Bands aus Hamburg oder Berlin. Allein die Auswahl der Bremer Bands fällt uns schon sehr schwer. Es geht darum, sie sichtbarer zumachen und ihnen Aufmerksamkeit zu verschaffen, sodass sie auch überregional erfolgreich werden können. Gerade für Newcomer ist das wichtig.

Open Air „Überseefestival“ mit Bremer Bands: 18. bis 29. August, Hansator 1, Tickets und weitere Infos unter www.ueberseefestival-bremen.de

Was ist das Besondere am Überseefestival?

Zum Einen unser Motto: 100 Prozent Bremen. In der Pandemie hat sich das zwar etwas verändert, aber bis dato war es das einzige bremische Musikfestival in Bremen. Organisiert ist das Festival von vielen Ehrenamtlichen, die größtenteils selbst Mu­si­ke­r:in­nen sind. Es ist eine Veranstaltung von der Musikszene für Musikliebende. Das Festival ist sehr vielfältig und ein Treffpunkt, an dem sich auch die Bands untereinander vernetzen und in den Austausch kommen. Es sind alle Altersgruppen dabei, da fast alle Musikrichtungen vertreten sind.

Welche der auftretenden Bands mögen Sie am liebsten?

Mein persönlicher Liebling ist Mondan. Die haben mich total umgehauen und überrascht. Ihre Musik ist eine Fusion aus vielen Musikstilen, sehr atmosphärisch.

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