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Archiv-Artikel

heute in bremen Fußball braucht Mädchen

Die Fußballweltmeisterin und Nachwuchs-Nationaltrainerin Maren Meinert spricht über ihre Erfahrungen in einer Männerdomäne

Von eib

taz: Ihr Vortrag heute Abend trägt den Titel „WM 2006 – Rollt der Ball auch auf die Frauen zu?“ Und: Rollt er?

Maren Meinert, Fußballweltmeisterin von 2003: Ja, weil die WM allgemein Auswirkungen auf den Fußball haben wird und damit auch auf den Frauenfußball. Die Vereine werden sich in Zukunft verstärkt um Mädchen bemühen müssen, weil sie nur dadurch ihre Mitgliederzahlen halten können.

Bei Werder Bremen hat man die Schüsse offenbar noch nicht gehört.

Ich kenne die Gründe nicht, warum Werder keine Abteilung für Frauenfußball hat. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen worden ist, wünschenswert wäre es. Die Notwendigkeit, sich Mädchen und Frauen zu öffnen, betrifft ja aber vor allem die kleinen Vereine, die mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben.

Wenn Sie sehen, welch Trara derzeit um die Nationalmannschaft veranstaltet wird – werden Sie da eigentlich neidisch?

Nee, überhaupt nicht, ich bin ja genauso Fußball-Fan wie alle anderen auch und fiebere dem Ereignis entgegen. Wenn ich mir die Berichterstattung anschaue und wie sehr die Mannschaft im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht, dann bin ich ganz froh, dass uns so etwas erspart geblieben ist. Sehr neidisch bin ich aber auf die Bundesligaspieler, die jedes Wochenende vor 80.000 Zuschauern spielen.

Gibt es eigentlich einen Austausch mit den Herren?

Nein, nicht wirklich. Man trifft immer wieder auf Veranstaltungen einzelne Spieler, aber ich persönlich habe keinen Kontakt zu den Nationalspielern.

Irritiert es sie, dass auf der DFB-Homepage von Ihren Erfolgen als „Spieler“ die Rede ist?

Ja, auch wenn das bestimmt nicht bewusst gemacht wurde – so ein „-in“ würde schon noch in den Text passen. Fragen: eib

Meinert spricht heute, 19 Uhr, im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5