heute in bremen : Nicht nur Leuchttürme
Mit der Ausstellung „Nordaufnahme 2“ wollen 55 norddeutsche Foto-Designer auch sich selbst ins rechte Licht rücken
taz: „Nordaufnahme“ klingt irgendwie nach Heimatfotografie. Täuscht das?
Jörg Sarbach, Nordaufnahme: Das täuscht. Es sind Motive aus Indien, Uganda oder Neuseeland zu sehen. Auf Leuchttürme und Hafenszenen beschränkt ist die Ausstellung auf jeden Fall nicht. Auch thematisch sind die Bilder völlig uneinheitlich. Porträts, Modefotografie, Naturaufnahmen – alles mögliche ist vertreten.
55 Fotografen, 55 Bilder, null Vorgaben – wie wird daraus eine Ausstellung?
Die Heterogenität gehört zum Konzept. In neutralen Räumen und aus ihrem Zusammenhang herausgenommen, entfalten viele Bilder ganz neue Wirkung. Es ist eine Werkschau der beteiligten Fotografen, die den Austausch untereinander und die öffentliche Wahrnehmung ihrer Arbeit verbessern soll. Auf inhaltliche Konsistenz haben wir bewußt verzichtet.
Viele der Fotos sind Ausdrucke haushaltsüblicher Tintendrucker. Galt das nicht einst als Sakrileg?
Die Technik ist halt immer besser geworden. Einen Unterschied zwischen echtem Fotopapier und den Tintendrucken erkennen selbst Fachleute kaum noch. Außerdem: Selbst künstlerisch sehr ambitionierte Aufnahmen werden überwiegend digital gemacht. Die könnte man zwar auch auf Fotopapier belichten, das bringt aber keine besseren Ergebnisse. Was früher die Dunkelkammer war, ist jetzt eben PhotoShop.
Fragen: Christian Jakob
Wilhelm-Wagenfeld-Haus, Vernissage heute, 19.00 Uhr. Di von 15 bis 21, Mi - So von 10 bis 18 Uhr. Bis 13. August,