heute in bremen : „Reinreden bringt gar nichts“
Heute übernehmen 83 Jugendliche für drei Tage die Bremische Bürgerschaft
taz: Welche Themen diskutieren Sie bei „Jugend im Parlament“?
Eike Amelung, Jüngstenpräsident (13): Das wird morgens besprochen, dann werden die Themen gewählt. Ich würde gerne über Armut sprechen.
Wie kommt man als 13-Jähriger dazu, sich mit Politik zu befassen?
Es hat mich halt interessiert, mitzumachen und zu sehen, wie das so ist, wenn man als Politiker da sitzt.
Wie stellen Sie sich das vor?
Das man da viel diskutiert – und zumindest nach und nach auch einiges entscheidet.
Glauben Sie, dass man als Abgeordneter viel verändern kann?
Wenn man sich durchsetzt, schon. Einfach reinreden bringt gar nichts. Aber auch wenn mal jemand was dagegen sagt, dann darf man nicht aufhören, zu diskutieren. Man muss an seine Sachen glauben.
Viele Leute halten die Parlamentsreden für Schaufensterdebatten.
Nein. Ich glaube schon, dass da ernsthaft diskutiert wird.
Wie wichtig sind die Parteien?
Die sind schon wichtig. Jede hat ihre eigene Meinung, einmal ist die eine, einmal die andere besser. Ohne Parteien würde es vielleicht auch schlechte Entscheidungen geben.
Stehen Sie einer Partei nahe?
Ich finde die SPD besser als die CDU, zum Beispiel wenn es um die Mehrwertsteuer geht. Wenn man sich einen Computer holen möchte und die Mehrwertsteuer ist höher, dann ist der Computer ja teurer. Interview: mnz