heute in bremen : Red Bull für Maria und Josef
Weihnachten heute: Jugendliche interpretieren das Krippenspiel
taz: Was erwartet uns auf dem Krippenspielfestival?
Tanja Spinger, künstlerische Leiterin bei den Jungen Akteuren: Es gibt acht Beiträge, wo wir in einem Workshop entstandene Texte in szenisches Spiel umsetzen.
Also acht Mal Maria, Josef und der kleine Herr Jesus?
Nein, wir haben uns in diesem Jahr entschieden, das Thema weiter zu fassen. Die Jugendlichen haben sich mit Weihnachten an sich auseinandergesetzt.
Und was denkt der junge Mensch heutzutage über das Fest der Liebe?
Bei vielen hatte ich den Eindruck, dass sie sehr enttäuscht sind von Weihnachten, dass ihnen das Besinnliche und das Familiäre fehlt. Das wird auch in den zum Teil sehr persönlichen Texten umgesetzt, wo nach der Zeit füreinander gefragt wird, wo ein Mangel an Liebe beschrieben wird.
Haben Sie ein Beispiel?
In einer geht es um Totenköpfe. Der Nikolaus hat nämlich den bösen Kindern in der Vergangenheit den Kopf abgehackt und in diesem Jahr entführen die bösen den Nikolaus. Die artigen Kinder finden dann nur noch einen Zettel, dass es in diesem Jahr nichts wird mit der Bescherung.
Und wie sieht das moderne Krippenspiel aus?
Es ist Volkszählung in den USA, wo Maria und Josef unbedingt hin müssen. Unterwegs gibt ihr Porsche dann den Geist auf, aber der Engel Gabriel organisiert ihnen Red Bull, das verleiht ihnen dann Flügel. Später treffen sie Angela Merkel, den Papst und Paris Hilton, die ihnen Geschenke vorbeibringen. Am Ende explodieren alle auf mysteriöse Weise. Interview: eib
Krippenspielfestival ab 15 Uhr im Moks-Theater am Goetheplatz