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Archiv-Artikel

heute in bremen Besser als Hamburg oder Berlin

An der Hochschule für Künste hält ein neuer Design-Professor seine Antrittsvorlesung

Von mnz

taz: Wollten Sie früher schon Professor werden?

Alexander Sahoo, Professor im Studiengang „Integriertes Design“ der Hochschule für Künste: Ja. Nachdem ich bislang Assistenzprofessor in Indien war, ist das jetzt meine erste ordentliche Professur. Schon meine Ausbildung als Metallbildner verstand ich als Vorbereitung auf das Studium zum Produktgestalter.

Sie haben in Indien studiert und gearbeitet, sind mit einer indischen Textildesignerin verheiratet. Was hat Sie als Produktdesigner in Indien am meisten geprägt?

Die Menschen dort haben ganz andere Realitätsmodelle. Und auch wenn sie sich zum Teil zu widersprechen scheinen, so funktionieren sie doch. Außerdem sind die Bedürfnisse dort ganz andere und viel existentieller: Hier haben die Menschen fast alles, und es geht – überspitzt gesagt – oft nur darum, noch ein Dampfbügeleisen mit einem transparenten Wassertank zu entwerfen. Ich würde diese Erfahrung auch den Studierenden weiter empfehlen. Aber man kann sie vielleicht auch machen, wenn man hier in ein Asylantenheim geht.

Welchen Eindruck haben Sie von Bremen?

Keine Hochschule für Künste in Deutschland kann die verschiedenen Disziplinen so eng und mit so kurzen Wegen verbinden. Das war auch ein Grund für mich, nach Bremen zu gehen. Ansonsten bin ich noch relativ neu in der Stadt. Aber ich schätze Bremen sehr, man kommt hier leichter ins Gespräch als anderswo, auch meine indische Frau fühlt sich gut integriert. Ich würde nicht in Hamburg oder Berlin wohnen wollen. Interview: mnz

17 Uhr, Auditorium im Speicher XI