heute in bremen : „Wir zeigen, wie es besser geht“
Das Greenpeace-Schiff legt in Bremen an und informiert über Klimawandel und Energiepolitik
taz: Herr Smid, warum fahren Sie auf Ihrer Tour nicht an Bremen vorbei – das Kohlekraftwerk wird doch nicht gebaut.
Karsten Smid, Greenpeace: Ja, das ist ein großer Erfolg, aber die Arbeit fängt ja jetzt erst an. Bremen muss sich überlegen, wie man eine effiziente Energiepolitik betreiben kann. Dazu gehört, Energieverschwender abzuschalten. In einem Klimaschutzrahmenprogramm müsste festgeschrieben werden, wie man zu einer Treibhausgas-Reduktion kommt.
Wie denn?
Da gibt es viele Möglichkeiten. Straßenleuchtung ist ein Thema, aber auch die Sanierung von Altbauten. Das muss man für die Hausbesitzer attraktiv machen, auch über Fördertöpfe.
Dann ist die Frage nur, wie man mit der Energie umgeht und nicht, woher sie kommt?
Doch, natürlich geht es auch darum, klimafreundliche Energie zu gewinnen. Hohe Potenziale liegen in der Windenergie, vor allem im Offshore-Bereich. Wenn ich dort genug Anlagen habe, brauche ich allenfalls ein flexibles Kraftwerk, was in die Lücken springt, wenn ich mal kein Windangebot habe. Da reicht ein Gaskraftwerk. Oder ich überlege, wie ich Energie speichern kann, wenn ich Wind im Überfluss habe.
Wie glaubwürdig sind Sie eigentlich noch, wenn Sie wie heute über klimafeindliche Energieerzeugung informieren? Schließlich bietet Greenpeace über eine eigene Firma auch Strom an.
Uns geht es um Klimaschutzmaßnahmen. Dazu haben wir Greenpeace Energy gegründet und halten das natürlich auch für das beste Konzept, wie Energie klimafreundlich geliefert werden kann. Greenpeace Energy investiert in ein Wasserkraftwerk in Bremen an der Wesermündung, das finde ich ein wunderbar konkretes Beispiel. Sonst wird uns immer vorgeworfen, wir würde nur kritisieren und nichts besser machen.
Interview: Eiken Bruhn
Die Beluga II liegt an der Tiefer neben dem Theaterschiff. Sa ab 15 Uhr, So ab 14 Uhr geöffnet, 17 Uhr Podiumsdiskussion mit der swb.