heute in Bremen : „Django spielen gibt’s nicht“
Der Schützenverein Huchting bietet Sommer-Schießkurse für Kinder und Jugendliche an
taz: Womit schießen die Kinder und Jugendlichen, die beim Sommerferien-Kurs in Ihrem Verein mitmachen?
Volkmar Wolpmann, stellvertretender Vorsitzender des Schützenvereins Huchting: Kinder ab 10 Jahren schießen mit Pfeil und Bogen, wie beim Indianer-Spielen. Die schießen auf diese Stroh-Zielscheiben. Ab 12 Jahren wird mit dem Luftgewehr geschossen, auf Pappscheiben von 20 mal 20 Zentimetern. Wir haben zwar auch Großkaliberpistolen, aber die sind nur für Schützen über 18.
Sind 10 Jahre nicht ein bisschen jung zum Schießen?
Die 10-Jährigen schießen ja nur mit Pfeil und Bogen, und da gibt es komischerweise keine gesetzliche Altersbeschränkung. Wir könnten im Grunde auch schon 8-Jährige damit schießen lassen. Das machen wir aber nicht. So junge Kinder können sich noch nicht gut genug kontrollieren. Wenn man denen etwas zuruft, lassen die womöglich aus Versehen los. Bei 10-Jährigen kann man schon mehr Achtsamkeit voraussetzen.
Warum sollten Kinder überhaupt schießen lernen?
Die Ausgeglichenheit wird zum Beispiel gefördert. Zum Schießen muss man sich ja gut konzentrieren können.
Aber die Vorstellung, Kinder an Waffen heranzulassen, ist schon etwas beunruhigend…
Mit den Waffen, die von Kindern und Jugendlichen benutzt werden, kann keiner Unheil anrichten. Das müsste dann schon böse ins Auge gehen, aber das kann mit einer Zwille auch passieren. Die Kinder und Jugendlichen werden von ausgebildeten Betreuern angeleitet. Außerdem: Was es im Schießsport alles für Vorschriften gibt, das glauben sie gar nicht. An die halten wir uns auch strikt. Django spielen, das gibt es bei uns nicht.
Annabel Trautwein
Jeden Dienstag, 18 bis 19 Uhr, Bezirkssportanlage Huchting, Teilnahme kostenlos