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heute in Bremen„Erstaunlich ungeschönt“

Ressentiment Per Video belegen Studierende aus Fulda, wie verbreitet Alltagsrassismus ist

Foto: Privat
Enki Chanchiri

25, stammt aus Freiburg, studiert in Fulda Sozial- und Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt interkulturelle Kommunikation.

taz: Herr Chanchiri, wie sind Sie auf die Idee zu dem „Des willste net wissen“-Video gekommen?

Bilal Chanchiri: Die Idee ist in einem Medienseminar entstanden. Ich hatte die nicht alleine, die haben meine Kommilitoninnen Clara Schmitt und Paula Heusgen mit mir gemeinsam in diesem Rahmen entwickelt: Die beiden kannten meine Erfahrungen, ich hatte ihnen davon erzählt.

Im Video fragen Sie Leute in der City: „Was denken Sie wenn Sie mich sehen?“ – und setzen sich damit sehr bewusst Diskriminierung und rassistischen Ressentiments aus: Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Darauf musste ich mich nicht vorbereiten. Ich kenne die Konfrontationen, die sich ergeben, ich kenne sie seit meiner Kindheit: Ich bin damit aufgewachsen, in Freiburg im Breisgau, dass mir von außen versucht wird, weiszumachen, dass ich nicht dazu gehöre. Die entsprechenden Antworten kommen ja auch im Video erstaunlich ungeschönt.

Ja, und das ist doch hart!

Ja, es ist hart, weil man dadurch erleben und sich klarmachen muss, dass es solche Einstellungen in unserer Gesellschaft gibt, bei ganz normalen Leuten, die man nicht politisch rechts verorten würde. Es gibt diesen Rassismus der Mitte. Das nimmt einen schon manchmal mit, und es ist auch gar nicht so leicht, dafür im eigenen Umfeld Verständnis zu finden. Da heißt es dann: Ach, da stehst du doch drüber.

Und Sie?

Ich versuche, es mit Humor zu nehmen. Ich kann mich ja wehren, ich spreche die Sprache, ich kann argumentieren. Mehr Sorge mache ich mir um die Leute, die als Einwanderer hierherkommen, darauf treffen und nicht über dieselben Möglichkeiten verfügen.

interview: bes

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