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heute in Bremen"Jeder kann was machen"

Stadtteildialog BUND, Nabu und Jugendring schicken den Klimawandel nach Hause

Florian Biener

37, ist Umweltwissenschaftler und als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim BUND zuständig für Klimaschutz- und Schulprojekte

taz: Herr Biener, wie kann man mit Siebdruck das Klima schonen?

Florian Biener: Indem man damit seine Kleidung verschönert! Es ist eigentlich das klassische „Upcycling“: Kleidung, die wir eigentlich wegwerfen würden, weil sie uns nicht mehr gefällt, wieder attraktiv zu machen.

Und das kann man heute Abend beim 1. Stadtteildialog mit Ihnen machen?

Ja, unter anderem. Wir wollen zeigen, wie man Ressourcen nutzen kann. Also nicht immer neue Sachen zu kaufen, sondern altes zu tauschen oder eben selbst zu verschönern.

Der Titel der Veranstaltung ist ja zweideutig.

Genau! „Klimawandel go home“ bedeutet, dass man sehr viel zum Klimaschutz auch zu Hause beitragen kann.

Dazu haben Sie sogar eine ganze Wohnung nachgebaut.

Richtig. Die Jugendlichen können an verschiedenen Stationen wie der Küche oder der Garage sehen, wie man Energie einspart. Außerdem stehen an jeder Station Experten oder Expertinnen, mit denen man sich unterhalten und Fragen stellen kann.

Wie kann man in der Küche Energie sparen?

Da ist zum Beispiel die Frage: Spüle ich das Geschirr mit der Hand oder in der Spülmaschine?

Und was ist besser?

Das kommt drauf an. Bei den neuen A+++-Geräten ist tatsächlich die Spülmaschine klimaschonender.

Woher sind die Requisiten?

Die haben wir uns von der Bauteilbörse ausgeliehen. Da kann man gebrauchte Bauteile wie zum Beispiel Türen oder eine Badewanne kaufen.

Sie wollen auch „klimafreundliches Essen“ anbieten. Was ist das?

Zum einen bedeutet es, dass die Transportwege möglichst kurz und die Produkte saisonal sein sollten. Aber der größte Punkt ist eine Ernährung ohne oder mit wenigen tierischen Produkten, also veganes oder vegetarisches Essen. Um ein Kilogramm Rindfleisch zu bekommen, muss man 7 Kilogramm Energie aufwenden: Futter, Dünger, Ernte.

Was wollen Sie den Jugendlichen auf der Veranstaltung mitgeben?

Dass jeder etwas machen kann. Man muss auch nicht sofort zum Weltretter werden. Es geht darum, dass man nicht nur durch Verzicht das Klima schützen kann, sondern auch in kleinen Schritten immer etwas tun kann. Und kochen mit Freundinnen und Freunden macht zum Beispiel viel mehr Spaß, als zusammen zu McDonald’s zu gehen. Den meisten jedenfalls.

Interview: Karolina Meyer-Schilf

17 bis 20 Uhr, Speicher XI, Speicherbühne

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