herzensort: Wenn der alte Platz erwacht
Wenn die Bäume auf dem Purmerplein in Amsterdam Noord sprechen könnten, hätten sie wenig zu erzählen. An den meisten Tagen des Jahres passiert in diesem Teil der Stadt, der einst ein Dorf war, nichts Besonderes, ist der ovale Platz, umgeben von hundert Jahre alten Geschäftshäusern, verlassen. Handel ist eine Erinnerung. Nur der Dönerladen macht noch wirklich gute Geschäfte. Die Bäckerei und die Fleischerei haben nicht überlebt.
Doch bald wird hier alles zum Leben erwachen. Am 27. April feiert die Niederlande den Koningsdag, dann findet wieder der Flohmarkt auf dem Purmerplein statt. Die Straßensteine werden mit Tüchern bedeckt sein. Bücher, Puzzles und Klamotten werden hingeworfen oder liebevoll ausgelegt und wechseln für ein paar Euro den Besitzer. Kinder verkaufen Pfannkuchen, tanzen und singen. Schnäppchenjäger und Neugierige schlendern in den Reihen aneinander vorbei.
An diesem Tag herrscht perfektes Chaos. Wenn die Bäume auf dem Amsterdamer Purmerplein sprechen könnten, dann würden sie sicher sagen, dass sie sich auf diesen Tag sehr freuen. Anne-Martijn van der Kaaden
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen