piwik no script img

herzensortRein in Smålands waldige Tiefe

Neulich, als die Temperaturen sich gerade noch warm anfühlten, aber schon die Bäume und das Gestrüpp nass und schwer, wie aufgepumpt die Landschaft prägten, nahm sich diese Straße besonders einsam und weltverloren aus. Gamla Tingsrydsvägen, der alte Weg von und nach Tingsryd, die Schneise weg von der Ostsee in die waldige Tiefe Smålands: kein Weg hat sich so eingeschrieben in mein Gemüt.

Mein Traumpfad liegt zwischen dem Kratersee Mien und dem Städtchen Åsarum, ist gesäumt vom Mieån, einem trägen Flüsschen, das mal seiner holztransportierenden Bötchen wegen echte Bedeutung hatte. Jetzt stehen am anderen Ufer verfallene Häuschen, die nicht mal umsonst jemand haben will. Menschen? Selten. Autos? Ach was. Seit 20 Jahren wird die Straße nur zufällig noch genutzt, der echte Autoverkehr verläuft nun schnurgerade, bar aller sanfter Kurven zwei Kilometer entfernt.

Hier ist versunkene Fiebrigkeit zu Hause, die ersten Versuche, sich aus dem Mittelalter zu befreien, auch mit dieser Straße, die erst 1969 asphaltiert wurde. Es riecht etwas modrig. Biber rascheln leise durchs Wasser.Jan Feddersen

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen