herzensort: Ein herrlich brackiger Geruch
Dieses Viertel bei den Hamburger Elbbrücken, kaum fünf Minuten vom Hauptbahnhof und keine Viertelstunde von der Schanze entfernt, ist partout nicht gentrifizierbar. Wilhelmsburg, in dem sich vor Jahrzehnten der erste Ökoladen der Stadt ansiedelte (und bald in Würde bankrottging), ist zum „Immerhin“ geworden, die Veddel, wo in einer kleinen Werkstatt die Veddelhosen gefertigt wurden, ein schmucker Rockerfummel, hat es nicht einmal zu „Ist im Kommen!“ gebracht, selbst bei Ex-Ureinwohnern wie Fatih Akin nicht.
Dieser Flecken, durchfurcht von einer achtspurigen Autobahn, ist arm geblieben, ein Quartier ohne schicke Läden und viele Ärzte. Hier wohnt kein Geld, und hier ist mein Herzensort, auch weil ich dort Kind war, einmal fast in einem Graben ertrank und weil die schmuddelige Hafengegend zum Entdecken interessant war wie keine andere. Noch heute – ich brauche jedes Jahr eine Exkursion dorthin! – ist meine Nase zufrieden, weil es so schön industriell und elbnah immer etwas brackig riecht und schmeckt. Jan Feddersen
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