herzensort: In der Schlange für die Liane
Manchmal, wenn es Sommer ist und eigentlich eine Zumutung, am Schreibtisch zu sitzen, dann öffnet sich in mir dieses Fenster, ein aus Kindheitstagen gespeichertes Panorama: das Ufer des Langbürgner Sees. Lieblich gesäumt von Schilf und am Wasser wurzelnden alten Bäumen. Klares, dunkelblaues Wasser mit Seerosen drauf, in dem sich der Himmel spiegelt. Nirgends ist er weißblauer als hier, nordwestlich vom Chiemsee, an der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte.
Träge schwappen kleine Wellen über den dunklen Waldboden. Von rechts ragt eine Schwarzerle ins Bild, von links nach rechts schwingt eine Liane. Na ja, eigentlich ist es ein Strick, der da immer schon vom Baum hing und an dem ich mich als Kind gefühlt tausend Mal ins Wasser plumpsen ließ. So wie die vergangenen Sommer auch meine Kinder. Plumps, unter Wasser die Augen aufreißen, die Seerosen von unten sehen, prustend zurück zum Ufer, wo sich eine kleine Schlange für die „Liane“ gebildet hat. Oder kurz ausruhen an der Bank und sich schütteln, zum Ärger der Erwachsenen, die gerade ihre Leberkässemmeln drapiert haben. Nina Apin
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