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heiß und fettig

Wirtschaft will Spezialitätenbegriff aufweichen

Unter dem Deckmantel, ein einheitliches, faires und effizientes Verfahren zur Registrierung herkunftsgeschützter Erzeugnisse auf EU-Ebene zu fordern, regen Handelskammer Hamburg und IHK Nord an, die Anerkennung als regionale Spezialität zu erleichtern. Hintergrund des Vorstoßes ist die anstehende Überarbeitung der europäischen Verordnung zum Schutz geografischer Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel. „Vom Glückstädter Matjes bis zum Hamburger Kümmel – Produkte aus Norddeutschland werden in die ganze Welt exportiert und haben Wiedererkennungswert“, sagte der Präses der Handelskammer Hamburg und Vorsitzende der IHK Nord, Norbert Aust. Diesen gelte es zu schützen. Für die Unternehmen sei der Weg bis zur Eintragung eines Namens als Qualitätserzeugnis aber bislang sehr beschwerlich, kritisierte Aust. „Hier müssen wir eine deutliche Vereinfachung im Registrierungsprozess vornehmen, damit Produkte schneller und leichter aufgenommen werden können.“ Insgesamt führt die E-Ambrosia-Datenbank der EU derzeit 15 norddeutsche Lebensmittel auf, die das Verfahren durchlaufen haben. Die meisten Einträge vereinen Holstein, Göttingen und Bremen auf sich. Hamburg hat es bislang nicht geschafft, seine Spezialitäten unter Schutz stellen zu lassen. (dpa/taz)

Zehn Füße auf den Tisch

Fangfrische Garnelen gibt es jetzt auch aus dem niedersächsischen Binnenland: In den Becken der Kreislaufanlage in Gronau an der Leine tummeln sich rund 700. 000 White Tiger Shrimps vom Larvenstadium bis zum ausgewachsenen Tier. Das mit EU-Mitteln geförderte Unternehmen „Neue Meere“ verkauft die Krustentiere in einem Hofladen und mittlerweile auch online. Rund zehn Jahre hat Firmengründer Tarek Hermes von der ersten Idee bis zum Verkaufsstart benötigt. „Ich will gesunde Lebensmittel mit meinen eigenen Händen produzieren“, sagt der Agrarwissenschaftler auf die Frage nach seiner Motivation. Auslöser war ein Fernsehbericht über Garnelenfarmen in Asien. Dort bedrohen die konventionellen Aquakulturen Mangrovenwälder. Zudem werden Antibiotika eingesetzt. Neben „Neue Meere“ züchten in Norddeutschland „Förde Garnelen“ in Strande, „Hanse Garnelen“ in Hamburg sowie „Cara Royal“ im mecklenburgischen Grevesmühlen schmackhafte Zehnfußkrebse. Laut Matthew Slater, der am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) die Forschungsgruppe Aquakultur leitet, werden derzeit jährlich über 50.000 Tonnen Garnelen nach Deutschland importiert. Gemessen daran seien die heimischen ein Nischenprodukt. (dpa/taz)

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