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hans magnus enzensberger: der mann, der george w. bush sah

In den Sechzigerjahren schrieb Hans Magnus Enzensberger ein Gedicht mit dem Titel „Die Scheiße“. Wir lesen die erste Strophe: „Immerzu höre ich von ihr reden / als wär sie an allem schuld. / Seht nur, wie sanft und bescheiden / sie unter uns Platz nimmt! / Warum besudeln wir denn / ihren guten Namen / und leihen ihm / dem Präsidenten der USA, / den Bullen, dem Krieg / und dem Kapitalismus?“ Werden diese Zeilen auf der Speisekarte stehen, wenn George W. Bush heute im Restaurant „Theodor Tucher“ am Brandenburger Tor eine Mahlzeit einnimmt? Wird der bayerische Brauer und Gastronom Tucher auch ein Brezelkörbchen auf den Tisch des Präsidenten stellen? Und anschließend wegen Provokation weggehaftet? Wir wissen es nicht. Wir wissen allerdings, was Peter Hacks von Hans Magnus Enzensberger und seinem jugendlichen Leichtsinn hält: „Ich wollte, er hätte seine Bombe geschmissen und uns von da an mit sich verschont. Jetzt sitzt er, eine greise 5-Mark-Hure des Imperialismus, und zeigt, wie wenn er welche hätte, seine Reize.“

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