hamburger Szene : Voll fett orange
Edel. Edel und orange. Echt krass durchdesignt, mit Hiphop rhythmisch bewummert und voll fett dabei. Und mit Ole, denn natürlich ist hier von Hamburgs real regierender CDU die Rede. Vom wem auch sonst.
Es ist eine „schillernd“ „moderne“ Metropolenpartei mit „stringenter“ „Corporate Identity“, die Hamburgs Christenunion in den Kampf um Mandate in der nächsten Bürgerschaft zu schicken gedenkt. Erdacht von einer Werbeagentur, verpflichtet auf einen „einheitlichen Auftritt“ nach „klaren gestalterischen Vorgaben“, der „den Kampagnenclaim“ „In guten Händen.“ rüberbringt im „Gewinner-Wahlkampf“.
Seit Montagabend hat die Hanse-CDU ein Alter Ego, präsentiert wurde es im Workshop-Ambiente des „Edelfettwerk“ am Bahnhof Eidelstedt, wo sonst nächtens die Elektroszene abhottet. Soweit gingen die rund 200 geladenen Parteifreunde denn doch nicht.
Selbstredend hielt der Bürgermeister eine umjubelte Rede, in der die „erfolgreiche“ Arbeit seines Senats besser wegkam als „diese kümmerliche Opposition“ aus Rot und Grün. Richtig wichtig aber sind die „Kommunikationsfarbe CDU-Markenorange“, die „Logorichtlinien“, „Layoutmuster“ und „Indesign-Vorlagen“ für Flugblätter, Plakate oder Powerpoints im „Kandidatenpaket“ mit CD-Rom und Booklet.
Den „Auftritt“ müssen nun alle hinlegen, die ins Parlament streben für eine hippe Partei, die früher CDU hieß und schwarz war. Sven-Michael Veit