hamburg heute : Kenia und die politische Gewalt
Im taz salon diskutieren vier Kenia-Kenner die Folgen der gefälschten Wahl
In Kenia hat Kofi Annan einen politischen Kompromiss ausgehandelt, der zumindest für den Moment das Blutvergießen beendet hat. Ausgelöst hatte es Präsident Kibaki, indem er seine Macht durch Wahlfälschung sicherte. Dabei galt er noch vor fünf Jahren als demokratischer Hoffnungsträger. Mit dem Wahlbetrug hat er ein gefährliches Spiel betrieben: Seit der Kolonialzeit verlaufen die politischen Grenzen in Kenia zwischen den großen ethnischen Blöcken, und die Unruhen hätten zum Genozid werden können.
Kann die Internationale Gemeinschaft Kibaki akzeptieren? Was bleibt von Kenias demokratischem Experiment? Was bedeutet es für Ostafrika, wenn das vermeintlich stabile Kenia wackelt? Und wird die – auch gewaltsame – Politisierung von Ethnizität eine Konstante afrikanischer Politik bleiben?
Um diese Fragen wird es heute Abend im taz salon gehen. Es diskutieren Yvonne Awuor Atieno vom kenianischen Verein Chawema, die derzeit für den Deutschen Afrika-Verein in Hamburg tätig ist; taz-Redakteurin Ulrike Herrmann, die nach den Wahlen aus Kenia berichtet hat; Rolf Hofmeier, ehemaliger Direktor des Instituts für Afrika-Kunde; Ralph-Michael Peters, Kenia-Experte, der die aktuelle Wahl für die EU beobachtet hat. Moderation: Jan Kahlcke (taz nord) TAZ
20 Uhr, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, Eintritt frei