gut aufgehoben : Archive for Small Press & Communication
Jeder Kunst-Schnipsel zählt
Anlässlich des zweiten „Bremer Tags der Archive“ von Freitag, 9. Mai bis Sonntag, 11. Mai porträtiert die taz einige Exemplare.
Nicht alles, was Künstler und Künstlerinnen schaffen, wird als Kunst verstanden und landet im Museum. In der Weserburg ist das anders. Dort ist mit dem ASPC eine europaweit einzigartige Sammlung von KünstlerInnenpublikationen zu Hause: Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Plakate, Einladungskarten, Filme, Schallplatten, Kassetten und Computer-Kunst.
Der größte Teil der Dokumente stammt aus der Sammlung des Kunstliebhaber-Ehepaares Guy und Anne Schraenen, die in den 60er- und 70er-Jahren jeden Schnipsel, an den ein Künstler oder eine Künstlerin Hand angelegt hatte, aufhoben – und nicht wegschmeißen konnten.
Die Idee des Archives ist, die Äußerungen der Kunstszene festzuhalten, die sich parallel zu den alternativen Bewegungen kritisch mit den Problemen der Zeit auseinandersetzte, etwa in Form von Flugblättern und Informationsschreiben. Einige Themen, mit denen sich auch KünstlerInnen herumschlugen: Friedens- und Rüstungspolitik, Gleichberechtigung und Umweltzerstörung.
Eine besondere Form, die im ASPC dokumentiert wird, ist das Künstlerbuch. „Es ist weder ein Kunstbuch noch ein Buch über Kunst“, heißt es in einer Selbstdarstellung des Archivs. Sondern: „Ein Kunstwerk in der Form eines Buches, ein künstlerisch umgestaltetes Buch oder ein Objekt nach dem Vorbild des Buches modelliert.“ Wie das aussieht? Das erfährt man in der Weserburg. eib
ASPC: Neues Museum Weserburg, Teerhof 20. Geöffnet dienstags bis freitags von 10-12 Uhr, donnerstags 14-16 Uhr und nach Vereinbarung. Informationen: ☎ 04 21 / 598 39 25