go create resistance: global denken

Es ist schon ganz schön praktisch und ja auch von Politik-Helden jeder Couleur immer wieder gern praktiziert: die deux-ex-machina-gleiche Hervorzauberung von Bösewichtern (Kaschperl lässt grüßen), Schuldigen und Erklärungsmustern, die vor allem die Verantwortung möglichst weit vom Erklärenden wegführen sollen.

Die Globalisierung also ist, man hört es allenthalben, schuld am Elend in welch entlegenem Winkel unseres Sonnensystems auch immer; besonders praktisch hier, dass nicht einmal namentlich jemand auszumachen ist – ein wie gebackenes Muster also für Ideologen.

Die ProtagonistInnen der Reihe „go create resistance“ im Schauspielhaus glauben das – oder nicht? „Alles muss man selber machen“ heißt jedenfalls der morgige und übermorgige Abend der Reihe, der lieb gewonnenen Denkschmata auf den Grund gehen will, wobei der Ausgang des Experiments natürlich völlig offen ist. Denn vielleicht, vielleicht – ist die Globalisierung ja tatsächlich schuld an uns und allem... PS

5.+6.10., 20 Uhr, Malersaal des Schauspielhauses