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gerhard schröder: der alte silberrücken

Der Krieg macht aus Jungen Männer. Noch ist es kaum jemandem aufgefallen: Gerhard Schröder trägt jetzt nicht nur öfter eine Brille, er ist auch grau geworden. Ein rechter Silberrücken – wie unter Gorillas. Ist es die Sorge des Kanzlers um die Nation, die sein ansonsten stets akkurat blauschwarzes Haar ergrauen ließ? Oder ist das Färbemittel ausgegangen? Ein Engpass bei Schwarzkopf? Keine Zeit für die Kopfwäsche? Der Kanzler ist über Nacht furchtbar gealtert in den wenigen Krisentagen. Schröder lässt sein graues Haar wieder flattern durch die Lüfte, süße wohl bekannte Düfte streifen ahnungslos das Land, heißt es in dem beliebten Schlager von Johannes Heesters, dem der Kanzler immer ähnlicher wird. Oder eifert er dem leider inzwischen fast völlig vergessenen Berliner CDU-Spitzenkandidaten Frank Steffel nach, der ja mit seinen 35 Jahren auch schon beeindruckend grau lackierte Schläfen vorzuweisen hat? Graumeliert ist, teurer Kanzler, alle Theorie, grün des Lebens goldener Baum. Der Krieg ist der Vater aller Haare. Halte durch, Festiger.

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