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gallery weekendSpiele in Luft und Licht

Gilbert & George: „Tender“, 2019 Foto: Courtesy of Gilbert & George and Sprüth Magers

Während das offizielle Gallery Weekend Berlin auch dieses Jahr wieder zu kreativen Lösungen gefunden hat, geht am Freitag, den 30. 4., erfreulicherweise auch ein weiteres Format erneut an den Start. Unter dem Titel „Die Balkone 2: Scratching the Surface“ haben Övül Ö. Durmusoğlu und Joanna Warsza zum zweiten Mal eine Ausstellung in Fenstern und Balkonen in Prenzlauer Berg organisiert, u. a. mit Kader Attia, Yael Bartana & Saskia Wendland, discoteca flaming star, Theo Eshetu, Susanne Sachsse & Marc Siegel und Eva Scharrer ft. Ayşe Erkmen. Vielleicht ist ja der zweite Aufschlag ein Zeichen, dass sich hier eine neue – auch postpandemische – Berliner Institution bildet.

Das 17. GW, das in jedem Fall digital eröffnet und Besuche vor Ort je nach Lage ermöglichen wird, geht auf Instagram TV behind the scenes und lädt dort zu den gefilmten Eröffnungen (@galleryweekendberlin). Im Kunst Lager Haas zeigt die Galerie Michael Haas die Installation „Second Planet 2021“ von Jakob Mattner, von dem sich mit Bewunderung sagen lässt, dass er mit Licht und Schatten malt. Navid Nuur, der bei Plan B zu sehen ist, ist hingegen Mineralien zugewandt, er interviewt Wasser oder, wie hier, Steine. Mit gefundenen Textilien wiederum arbeitete die Tanzkomponistin Noa Eshkol (1924–2007). Neugerriemschneider zeigt ab Samstag, den 1. Mai, ihre abstrakten „Wall Carpets“, aus denen ihr tänzerischer Sinn für Bewegung überspringt.

Schlicht dionysisch wird es bei Sprüth Magers. Denn die Galerie zeigt ab dem 30. 4. unter anderem Arbeiten von Gilbert & George. Die erste Einzelausstellung des Künstlerduos in der Galerie steht unter dem Titel ihrer Serie „The Paradisical Pictures“ (2019), aus der 25 Werke gezeigt werden. Alles rankt sich auch auf diesen Bildern um die beiden „lebenden Skulpturen“. Und zwar wortwörtlich: Auf den leuchtend grünen, pflanzendurchwucherten Szenen sind die beiden von Grün, Gelb und Lila umgeben und nehmen selbst leuchtende Farben an. Auf „Tender“ lassen sie sich von Weinreben umwachsen, dass Blattwerk hat ihre Körper bereits eingenommen. Samtig sanfter Wein – das klingt doch gut zum Auftakt eines Gallery Weekends, der mit großer Wahrscheinlichkeit von zu Hause aus stattfinden muss.

Noemi Molitor

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