galerienspiegel :
Freundlich – Gangolf – Kogan: Drei Künstlerschicksale. Sie entstammen verschiedenen Genres, wurden alle in Hamburg maßgeblich gefördert und aufgrund ihrer jüdischen Abstammung alle von den Nazis ermordet: Max Sauerlandt, ehemals Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe, protegierte Otto Freundlich und den Plastiker Moissey Kogan, der wie Freundlich im KZ umkam. Der Hamburger Mäzen Gustav Schiefler unterstützte den Graphiker Paul Gangolf; auch er wurde von den Nazis erschossen. Eine Ausstellung, die scheinbar äußerliche Gemeinsamkeiten zu einem repräsentativen Beispiel für Künstlerschicksale während des Dritten Reichs zu verweben sucht.
Eröffnung: So, 2.5., 11 Uhr, Ernst Barlach Haus, Baron-Voght-Straße 50 a, Jenischpark; Di–So 11–18 Uhr; bis 5.9.
Mona Hatoum: Reden über Kunst. Über ihre schockierend sinnlichen und nur bedingt politischen Werke spricht die palästinensische Künstlerin Mona Hatoum, der derzeit eine Retrospektive in der Kunsthalle gewidmet ist und die eine eigene Video-Installation für den Kuppelsaal der Kunsthalle schuf. Facetten des englischsprachigen Vortrags könnten die Frage nach Privatheit und Beobachtbarkeit, der Grat zwischen Individuellem und Öffentlichem sowie jene merkwürdig dialektische Ambivalenz stehen, die jene Werke prägt, in denen Alltagsgegenstände zu bedrohlichen Monstern werden.
Di, 4.5., 19 Uhr, Kunsthalle
Heidi – Mythos, Marke, Medienstar: Der Plot ist so altbacken und klischeeüberfrachtet, dass er fast schon wieder schön ist: Facetten dessen, was im Laufe der folgenden Dekaden aus Johanna Spyris Heidi-Buch wurde, untersucht diese Ausstellung, nimmt japanische Zeichentrickfilme und verschiedene Heidi-Verfilmungen ins Visier. Ganz nebenbei geht die Schau zudem der Frage nach, wieso eigentlich dieser Stoff so nachhaltig fasziniert und ob im Bedürfnis nach unverfälschter Natürlichkeit nicht Facetten einer tief romantischen Städterseele hervorlugen, die im althergebrachten Stoff sucht, was ihr selbst abhanden kam.
Eröffnung: Di, 4.5., 18 Uhr, Altonaer Museum PS