galerienspiegel :
Wolkenbilder. Die Entdeckung des Himmels: Das Gesicht des Wetters zu erfassen, Wolken als nicht nur real materiellle Gebilde zu erfassen anstatt als Märchenphantasien: Dies wurde um 1800 unter Künstlern europaweit Mode; nicht nur Constable, Turner, Friederich, sondern auch Camille Corot und der Däne Johan Christian Dahl entdeckten das Faszinosum wissenschaftlich exakter Darstellung; konsequente Folge war ein reger Austausch mit Wissenschaftlern zum nämlichen Thema. Gemälde und Graphiken vom 16. bis zum 18. Jahrhundert präsentiert das Bucerius Kunst Forum. Ergänzung – Schwerpunkt ist die Entwicklung der Meteorologie und ihrer Terminologie – bietet das Jenisch Haus, das unter anderem einige von Goethes Wolkenzeichnungen präsentiert.
Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2; täglich 11–19 Uhr; Jenisch Haus, Baron-Voght-Str. 50; Di–So 11–18 Uhr; bis 5.9.
Wasser – Bad – Design: Ob das Bad etwas über die Hygienevorstellung des Benutzers aussagt? Oder ob sich badezimmerlicher Prunk eher umgekehrt proportional zur dort aufgewandten Zeit verhält? Die aufwendig bestückte Ausstellung lässt es nur ahnen und bietet ganz nebenbei einen ungewöhlichen Rundgang durch europäische Bad-Kulturgeschichte, die von mit Mahagoni verkleideten Kupferwannen um 1890 über karge, pragmatische Bäder der 30er und 50er Jahre bis zu modernen, wesentlich aufs Design konzentrierten Kreationen reicht. Highlight der Schau: acht historische Badezimmer mit Originalmobiliar.
Di–So 11–18 Uhr, Altonaer Museum; bis 1.8.
Hans-Christian Jaenicke – Puls-Installationen: Den Nachlass des Altonaer Fotografen Emil Puls (1877–1941) hat der Ottenser Künstler und Musiker Hans-Christian Jaenicke künstlerisch verwertet; errungen hat er die Stücke auf merkwürdige Weise: Vor einem Privathaus fand er 2002 nach einem Unwetter Glasplatten des Fotografen, Teil einer Serie von 6.000 Glasplatten-Negativen, die das Altonaer Museum hortet. Und wie um ein I-Tüpfelchen zu erstellen, hat Jaenicke, mit dem Einverständnis des Museums, das Gefundene zu einer eigenen Installation zusammengefügt.
Di–So 11–18 Uhr, Altonaer Museum; bis 1.8. PS