galerienspiegel :
kroko – Jutta Konjer / Manfred Kroboth: Eher auf den Erbauer als auf das Abgebildete, eher auf den herrschenden Zeitgeist als auf das vorgebliche Thema verweisen die meisten Denkmäler; über klischierte Formen des Nach-Denkens kommen die meisten nicht hinaus. Am Klischee Denkmal arbeitet sich auch das Künstlerpaar Kroboth/Konjer ab: Seit 1991 ist die Fotoreihe „Familienbilder“ in Arbeit, auf denen beide Künstler samt Hund posieren und merkwürdige Schlaglichter auf steinerne Formen des Nachdenkens werfen. Eine Präsentation der Reihe „Standpunkt“.
Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr, Kunsthalle. 19.10.2003–4.1.2004
Britta Fuchs – Foxair: Dem Wohnsitz der Künstlerin in der Einflugschneise nachempfunden ist das Spiel mit Simulation und Illusion, das Britta Fuchs in ihrer Ausstellung praktiziert: Flugzeugmodelle, Flugzeug-Ambiente sowie die Künstlerin als servile Stewardess erwarten den Besucher der begehbaren Installation, die durch Filme und Tonbandaufnahmen abgerundet wird.
Eröffnung: Fr, 17.10., 20 Uhr, Galerie Glanz, Lindenallee 50. Geöffnet auch 18.+19.10., 15–20 Uhr
Jürgen Brockmann – Dime Store Mystery: In welcher Reihenfolge man sich erinnert – es bleibt oft ein Rätsel. Ebenfalls die Größenverhältnisse, die im Nachhinein wie in Zerrspiegel gestaucht erscheinen. Rückgriffe auf Kindheitserinnerungen tätigt Jürgen Brockmann in der Reihe „Dime Store Mystery“, einer Serie aus 30 collagenartig übereinander gelegten, surreal verschmolzenen Arbeiten, die absurde Versatzstücke elegant wieder ineinander montieren und karikatureske Züge tragen. Mit Klischees arbeitet der Künstler in seiner Reihe „Word Church“: Beobachtungen aus New York liegen diesem vergnüglich-grauslichen Spiel mit dem Zoom zugrunde, das die Stichhaltigkeit von Erinnerung und Zeugenschaft nachhaltig in Zweifel zieht.
Eröffnung: Do, 16.10., 20 Uhr, Westwerk, Admiralitätstraße 74. Di–Fr 16–19, Sa 14–17, So 17–20 Uhr; bis 25.10.
Roland Schappert – Mallorca/Sounds im Auge: Einen Versuch, der vergeblich bleiben muss, der aber umso mehr Vergnügen bereitet, startet Roland Schappert mit seinen teils virtuellen, teils intermedialen Installationen, die mit Zwei- und Dreidimensionalität spielen und den interagierenden Zuschauer allzu gern als Comic-Figur ins Geschehen integrieren: durch die mallorquinischen Berge streifend oder ein Mallorca-Gedicht lesend und hörend. Die Phantasie des Künstlers flottiert dabei ähnlich frei wie bei den aberwitzigen Konstrukten eines Daniel Roh – nur dass der Betrachter Schapperts Digital-Schönheit, der er auf seiner Reise begegnet, eben nicht greifen kann. Es sei denn, er verwandelte sich, Andersens Kleine Meerjungfrau konterkarierend, in ein Wesen der anderen Art und digitalisierte sich hier.
Eröffnung: Mo, 20.10., 19 Uhr, Art & Culture / Phoenix-Werke, Wilstorfer Str. 71, Tor 2, Hamburg-Harburg; Di–Fr 14–18, Sa 11–14 Uhr; bis 21.11. PS