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Archiv-Artikel

galerienspiegel

Von PS

Klaus Weber – Allee der Schlaflosigkeit: Wo die Grenze zwischen Schlaf und Rausch liegt, sei fürs Erste dahingestellt. Fraglich auch, welcher Traum dem Genre Vision und welcher dem Reich der Fabel zuzuordnen ist. Eine Gratwanderung eben dieser Art – das Spiel mit Drogen, die Rausch oder Schlaf erzeugen können, inbegriffen – praktiziert der 1967 geborene, in Berlin lebende Künstler Klaus Weber, der sich jetzt live zu seiner gleichnamigen Installation äußern wird, die derzeit im Obergeschoss des Kunstvereins zu sehen ist.

Vortrag: Do, 8. 12., 19 Uhr, Kunstverein

Klaus Fürmeier – Bilder aus Monaco: Der neue Regent von Monaco will keinen Pomp. Er wolle arbeiten, ließ er jüngst medial verkünden; auch seine sensationsgeeigneten Schwestern sollen bereits begonnen haben, sich öffentlich weniger zu profilieren. Und der 1973 in München geborene Maler Klaus Fürmeier? Nennt eine Serie „Bilder aus Monaco“, die sich erfrischend unbekümmert aus Rütli-Schwur-Szenen, Astronauten und Playmobil-Figürchen zusammensetzt, ohne sich auch nur im Geringsten um die darob aufbrandenden Sorgen verschiedener Medien zu scheren. Es ist die übrigens zweite Ausstellung im neuen temporären Projektraum Rothenburgsort.

Eröffnung: Do, 8. 12., 19 Uhr, Projektraum Rothenburgsort, Rothenburgsorter Marktplatz. Geöffnet Do 19–23, Sa 14–18, Di 14–18 Uhr; bis 14. 12.

Peter Wehr – Löschpapier: Manchmal, wenn man ganz schnell kritzelt – dann könnte man fast glauben, dass zu schaffen sei, was so viele vergeblich versuchten: mit der Zeit Schritt zu halten, sie ein-, vielleicht sogar zu überholen, auf dass sie ende, die innere Unruhe des Menschen – insbesondere des Künstlers. Peter Wehr, in den 90ern tätig an der hiesigen Fachhochschule für Gestaltung, hat es jedenfalls versucht in seinen Filzstiftzeichnungen, hat Unruhe und Rasanz Ausdruck verliehen, ohne dabei – und hiermit spielt die Hamburger Schau – die Balance zu verlieren: Gemächlich schwingende Pastelle finden sich im Auge der des Sturms, will sagen; werden in einer geistreichen Hängung von den Filzstiftzeichnungen beschirmt, als wollten sie offenbaren, was die Weisen aller Ären wussten und wissen: dass wahre Ruhe erstens im Inneren und zweitens im Kontemplativen liegt. Auch wenn man angesichts Wehr‘scher Titel wie „manischer Zirkus“ vielleicht nicht sofort drauf käme...

Eröffnungsmatinee: So, 11. 12., 12 Uhr, Kunsthalle ; Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr; bis 12. 2.

Fünf Jahre Index: Auf selbigen zu sehen, hat sich für die jeweils teilnehmenden NachwuchskünstlerInnen bislang nicht als sonderlich schädlich erwiesen, sind doch etliche derer, die die im Kunsthaus präsentierte Ausstellung in den vergangenen Jahre bestückten, inzwischen in renommierten Sammlungen vertreten. In Kooperation mit der Hochschule für bildende Künste präsentiert das Kunsthaus die als Kunstmarkt deklarierte Ausstellung, deren 50 TeilnehmerInnen wichtiger Bestandteil jener Szene sind, die den Nährgrund für konstant nachwachsende junge Kunstproduktion bildet.

Eröffnung: Fr, 9. 12., 19 Uhr, Kunsthaus, Klosterwall 15. Sa–Di 11–18 Uhr; bis 13. 12. PS