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Archiv-Artikel

galerienspiegel

Von PS

Jeong-Eun Lee – Aktionstage Videoprojektion: Durch die Gassen Seoul wandern, dabei klaustrophobisch werden, und das alles per Video: Im Schaufenster des Einstellungsraums für Kunst wird, wer mag, das Video der koreanischen Künstlerin begutachten können, das den Fußgänger gewissermaßen gleichzeitig nach innen zieht und außen vor lässt. Denn hineingehen kann man in den Ausstellungsraum diesmal nicht; Ausstellungsfläche ist ja das Fenster. Die Gassen Seouls dreidimensional erkunden auch nicht. Was einem bleibt: sich einigermaßen zerstreut wiederzufinden auf dem Wandsbeker Bürgersteig, von dem aus man diese Kunst-Erkundung betrieb.

Eröffnung: Mo, 19. 2., 17 Uhr, Einstellunsraum für Kunst im Straßenverkehr, Wandsbeker Chaussee 11, Geöffnet 17–20 Uhr; bis 21. 2.

Normal kann jeder – Cenk Bekdemir und Ulrike Stöhring mit Buch und Wein: Als „türkischer Elvis“ wurde er Frontmann und Sänger der Band „Flaming Stars“, Bücher schreibt er auch, und besessener Weintrinker ist er überdies: Der 1971 im schleswig-holsteinischen Marne geborene, seit langem in Hamburg lebende Lyriker, Musiker und Künstler wird zum selbst gespendeten Wein aus eigenen Texten lesen, assistiert von der Journalistin Ulrike Stöhring, die sich den scharfen Blick auf das „Normale“ erlaubt. Garniert ist das Ganze mit einer Installation namens „Solo in der Kombüse“. Die hat Christoph Ziegler geschaffen, der gern Räume baut, die gern begehbar und manchmal extrem klaustrophobisch sind.

So, 18. 2., 17–21 Uhr, trottoir, Hamburger Hochstraße 24

We are the people who are darker than blue: Sie ist längst keine Kunst der Rebellion mehr, ist längst ein bisschen salonfähig geworden und auch längst nicht mehr ausschließlich auf der Straße angesiedelt: Graffiti-Kunst von sieben internationalen Street art-Künstlern zeigt der Hamburger Kunstsammler und -kurator Rik Reinking, und sein Anspruch ist hoch: Künstler, die sich von der in der Graffiti-Szene entwickelten Zeichensprache glaubhaft distanzieren, hat er in seine Ausstellung aufgenommen; zugleich wird die Schau die Entwicklung der Graffiti-Art der vergangenen 15 Jahre dokumentieren. Mit-Initiatorin der Schau ist das Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum.

Eröffnung: Mi, 21. 2., 21 Uhr, stilwerk , Große Elbstraße 68; Geöffnet Do + Fr 10–19, Sa 10–18, So 14–18 Uhr; bis 25. 2.

Nicole Maskus und Michael Trippel – Drunter und drüber – politische Momente: Es ist ein Genre, das nicht wirklich neu ist, dessen Aufmerksamkeitswert dafür konstant bleibt: Politiker hat das Fotografenpaar abgelichtet, und das nicht nur in offiziellen Posen, sondern auch jenseits von Reden und Festivitäten: Das halb-private, hinter den Kulissen gemachte „Foto vor dem Foto“ ist integraler Bestandteil der Ausstellung, die manchmal laut, manchmal subtil, nicht zuletzt politisch Relevantes transportiert.

21. 2.–6. 5.2007, Altonaer Museum. Geöffnet Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr PS