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galerie weißer elefantGruppenausstellung „espace libre“: Die kommunale Galerie als Freiraum

Marion Andrieu, „Doppelgänger“ (Detail), 2017 Foto: Foto:Roman März

Der Duden definiert den Begriff Freiraum als „Möglichkeit zur Entfaltung eigener Kräfte und Ideen“. Als solche könnte man auch die kommunalen Galerien der Stadt beschreiben. Oft sind sie es nämlich, die jungen Künstler*innen zum ersten Mal eine Bühne bieten, inklusive Budget für neue Arbeiten. Unter Mühen jedoch: Die Mittel sind knapp, die Konkurrenz, mit der sie um Aufmerksamkeit buhlen, ist groß. Damit also die wichtige Arbeit, die kommunale Galerien für die Bezirke und für die Kunstszene leisten, nicht untergeht, empfiehlt sich zum Beispiel für die Zeit zwischen den Jahren, wenn die kommerziellen ohnehin in den Ferien sind, der eine oder andere Galerienbesuch. In der galerie weisser elefant findet passenderweise eine Gruppenausstellung zum Thema Freiraum statt. „Espace libre“ versammelt sieben französische Künstler*innen, die mit unterschiedlichen Medien Strukturen und Narrative realer wie Denkräume auseinandernehmen. Marion Andrieu etwa nutzt die eigenwillige Architektur der Galerie und kreiert aus zwei schmalen, nebeneinander liegenden Räumen „Doppelgänger“, in denen ihre kultisch anmutenden Skulpturen identisch verteilt sind. So wie Andrieu auf Irritation durch Ähnlichkeiten und Wiederholungen setzt, konzentriert sich Aurélie Pertusot auf das formale Spiel mit der Wahrnehmung: Aus wild verteilten Papierhaufen ergibt sich bei näherer Betrachtung ein Meer aus Pfeilen. Jofroi Amaral kreiert indes einen Freiraum im Freiraum und vergibt eine kuratorische Carte Blanche für seine Arbeiten. bsh

Bis 21. 1., Di–Fr 11–19, Sa 13–19 Uhr, 24.-26./31. 12. und 1.1. geschl., Auguststr. 21

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