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Archiv-Artikel

franz müntefering: der papierspeichler von berlin

Endlich ist eines der letzten Geheimnisse der Berliner Politik geklärt. In den vergangenen Wochen wurden immer häufiger Bundestagsabgeordnete oder Kabinettsmitglieder gesichtet, die übersät waren von klebrigen Papierklumpen. Schuld ist Franz Müntefering. Wie der Arbeitsminister jetzt im Jungfriseur-Magazin Neon erklärte, sei der Unterschied zwischen ihm und Helmut Schmidt, dass er, Müntefering, keine Papierflieger basteln könne: „Ich werfe nur mit Papierklumpen“, sagte er. Offenbar hat Müntefering vor kurzem auf Empfehlung seines Psychotherapeuten begonnen, seine Aggressionen durch das Werfen durchgespeichelter Papierklumpen abzubauen. Bevorzugte Opfer sind dabei Kabinettskollegen, aber auch Abgeordnete wurden von Müntefering mit den inzwischen gefürchteten Papierschlocken bombardiert. Müntefering nutzt am liebsten Aktenseiten, die er erst klein reißt, dann zu pingpongballgroßen Wurfgeschossen formt, mit Spucke durchtränkt, um sie schließlich abzufeuern. Das ist der Grund, warum Müntefering plötzlich in der Öffentlichkeit so ruhig erscheint.