franz beckenbauer: signal der hoffnung:
Gerhard Schröder besucht am Donnerstag die afghanische Hauptstadt Kabul. Der Kanzler wird dabei auch von Franz Beckenbauer begleitet. Ziel sei es, ein Signal der Hoffnung zu senden, verlautete am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Beckenbauer, ein Signal der Hoffnung? Was ist das für ein Signal? Und wem soll es Hoffnung geben? Doch wohl uns in der Heimat, die wir nur eins hoffen, dass der Kanzler nämlich Beckenbauer in Kabul zurücklässt, ihn einfach nicht wieder mit nach Hause nimmt. Und tatsächlich existiert im Kanzleramt schon länger ein Plan, Beckenbauer nach Afghanistan zu verklappen. Gerhard Schröder will seine letzte Chance nutzen, doch noch wiedergewählt zu werden. Die von der Plage Beckenbauer befreiten Deutschen würden ihm im September aus Dankbarkeit ihre Stimme geben, vermutet Schröder sehr richtig. Beckenbauer wiederum sei geblendet von der Vorstellung, als messianische Lichtgestalt von den afghanischen Massen bejubelt zu werden, und habe deshalb den Plan bislang nicht durchschaut. Wenn das mal gut geht.
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