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Archiv-Artikel

forderungen zum 1. mai Die Linken könnten sich lieb haben

Endlich. Das sinnentleerte Gewaltritual am 1. Mai der vergangenen Jahre in Kreuzberg ist durchbrochen. Mit der Forderung nach „weltweit sozialen Rechten“ auf der Mayday-Parade und einem gesetzlichen Mindestlohn, den wichtige Gewerkschaften vor dem 1. Mai zu ihrem zentralen Anliegen erkoren haben, geht es am Tag der Arbeit endlich mal wieder inhaltlich zur Sache. Der 1. Mai ist wieder politisch.

Kommentar von FELIX LEE

Die Forderungen kommen zu einem Zeitpunkt, der günstig gewählt ist. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen, dass sich die Frühlingsbelebung auch auf den Berliner Arbeitsmarkt auswirkt. Doch zu welchem Preis? Viele, die in den vergangenen Wochen einen Arbeitsplatz gefunden haben, arbeiten auf einem Lohnniveau, das nicht mal ihren Lebensunterhalt sichert.

Daher ist es nur zu begrüßen, dass sich zumindest Teile der Gewerkschaften zu ihrem traditionellen Kampftag darauf geeinigt haben, den Mindestlohn von 7,50 Euro zu fordern. Getoppt wird diese Summe von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei), der sich sogar für 8 Euro einsetzt. Diese Forderung werden auch die Bundesparteitage sowohl der Linkspartei.PDS als auch der leider zutiefst zerstrittenen WASG an diesem Wochenende beschließen. Das riecht förmlich nach einem Thema, für das gemeinsam zu streiten sich lohnt. Wer hätte das gedacht. Aber auch das kann der 1. Mai der Linken bringen: Friede, Freude und Sonnenschein.