flüchtlingskinder : Bildung und Arbeit für alle!
Dass Köln wegen der viel zitierten „Klau-Kids“ zur „Hauptstadt des Taschendiebstahls“ avanciert sein soll, ist ein Topos, der aus den Köpfen vieler Politiker nicht mehr wegzukriegen ist. Da mögen nüchterne Geister noch so oft darauf hinweisen, dass die Statistik das eigentlich nicht hergibt – die „Klau-Kids“ bleiben ein Problem zuerst für „Sicherheit und Ordnung“ in der Stadt. In diesem Punkt redet die SPD nicht anders als die CDU.
KOMMENTAR VON SUSANNE GANNOTT
Kein Wunder also, dass auch die Rezepte ähnlich klingen: Geschlossene Heimunterbringung als „ultima ratio“ muss möglich sein, forderte der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Börschel diese Woche zum x-ten Mal. Und damit sich seine Partei wenigstens in einem Punkt von den konservativen Ordnungspolitikern unterscheidet, garniert er seine Hardlinersprüche mit einem Bonbon, das die NRW-Schulministerin ihren Kölner Parteigenossen spendieren will: mehr Lehrer. Die sollen die missratenen Kinder wieder auf den rechten Weg bringen. Denn, wie Ministerin Schäfer so treffend formulierte: „Sie sind einerseits Täter, andererseits Opfer.“
Fragt sich allerdings von wem? Manchmal sicher auch von kriminellen Eltern, die ihre Kinder zu Diebeskönigen ausbilden. Das soll ja sogar in deutschen Familien vorkommen. Vor allem aber sind die Kinder Opfer einer Politik, die von Flüchtlingen in der Hauptsache eins will: Dass sie wieder abhauen. Das geht am einfachsten, wenn man ihnen das Leben hier so schwer wie möglich macht – etwa, indem man ihnen das Arbeiten verbietet. Dann kosten sie zwar Sozialhilfe, das hat aber wieder den unschätzbaren Vorteil, dass man genau darüber lamentieren kann, was diese „Asylanten“ uns alles kosten! Und wenn dann manche ihre Haushaltskasse mit nicht ganz legalen Methoden aufbessern, kann man schön empört „Haltet den Dieb!“ schreien.
Bei den Flüchtlingskindern geht das genau so. Wenn man die alle in die Schule schickt, könnte denen das womöglich noch gefallen. Die Eltern könnten ja die wahnsinnige Hoffnung schöpfen, dass es ihren Kindern womöglich einmal besser gehen wird als ihnen selbst. Und dann bleiben die noch länger hier!