eulennest: Geisterstunde
Wer Geister sieht, muss sich nach Ansicht eines Schweizer Wissenschaftlers nicht vor höheren Mächten fürchten. Geister und andere „übersinnliche“ Erfahrungen seien schlicht Störungen im Gehirn, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist. Für den Neurologen Peter Brugger von der Züricher Universitätsklinik gleicht ein Geist dem so genannten Phantomschmerz – jenem Gefühl, dass ein amputiertes Körperteil immer noch vorhanden ist. „Geister sind wahrscheinlich nicht mehr und nicht weniger als Phantome des Körpers.“ Wer glaubt, sein eigenes Ebenbild vor sich zu haben, leide vermutlich unter einer Störung in der Region des Gehirns, die die Wahrnehmung des eigenen Körpers mitbestimme, erklärt Brugger. Andere Patienten hätten das Gefühl, ein Doppelgänger sei im Raum, ohne ihn wirklich zu sehen. Dies sei, so Brugger, mit einer Schädigung des Parietallappens – jener Region im Gehirn, die den Menschen den Unterschied zwischen Körper und Umgebung fühlen lässt – zu erklären. Es „spukt“ auch nicht, wenn man den eigenen Körper von außen sieht: Das könnte durch eine Überaktivität bestimmter Gehirnregionen verursacht sein, erklärt der Forscher.
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