doppelblind: Stress, lass nach
Feierabend, Wochenende, Weihnachtsfest? „Komm, die eine Mail schreibst du noch“, sagt das Teufelchen. „Den Chef kurz zurückrufen, das musst du aber auf jeden Fall“, flüstert es. Klar, kann man alles machen. Aber das hat seinen Preis, wie eine Untersuchung der University of South Australia jüngst ergab. Die Umfrage unter 2.200 Mitarbeiter:innen an 40 australischen Unis zeigte: Wer sich auf digitale Kommunikation mit Vorgesetzten und Kolleg:innen nur innerhalb der Arbeitszeit einlässt, lebt gesünder und besser. Wer stets erreichbar bleibt, leidet mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit an Erschöpfung, psychischen Problemen und ist auch körperlich in einem schlechteren Zustand. Die an der Studie beteiligte Psychologin Amy Zadow betont, dass die Pandemie durch verstärktes Homeoffice die Abgrenzung zwischen Privatem und Beruflichem noch mal deutlich erschwert habe. Mit Blick auf die anstehenden Weihnachtstage sei es wichtig, sich wirklich zu erholen.
Die Arbeit ist zwar noch nicht ordentlich publiziert. Sie zeigt zudem nur eine Korrelation zwischen Stress, Gesundheitsproblemen und fehlender Abgrenzung zur Arbeit. Dennoch mag sie einen erinnern: Zu jedem Teufelchen gibt es ein Engelchen. „Ey, chill mal“, sagt es liebevoll, „die kommen jetzt auch mal ohne dich klar.“ (atm)
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