piwik no script img

die wunderbare welt des waschsalons (4)

Zehn Tage verbrachte der Fotograf Florian Sulzer in einem Waschsalon im Frankfurter Bahnhofsviertel. Mittlerweile lebt er in Wien ohne Waschmaschine und ist Stammkunde in einem Waschsalon im 16. Bezirk.

Von Florian Sulzer

„My fifteen minutes of fame“, zitiert Shanon Andy Warhol, lächelt und verlässt mit mir für ein Porträt den Salon. Die Ritterrüstung auf seiner breiten Brust sprang mir sofort ins Auge. Ich zögerte kurz und sprach ihn darauf an. Es war ein Geschenk von seiner Frau Sue. Das Ehepaar aus den USA reiste mit dem Schiff durch Europa. Früher war Shanon beim FBI. Die Drogenabhängigen im Bahnhofsviertel erinnerten ihn an seine damalige Arbeit, sagt er. An einen Ärmel seines T-Shirts hat er einen Kugelschreiber gesteckt. Zur Sicherheit, sagt er, damit könne er sich zur Not verteidigen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen