die wahrheit: Das Tränentier Gottes
George W. Bush gesteht: "Ich heule viel in diesem Job".
Heul, schnief, flenn. Weinen ist eine der Lieblingsbeschäftigungen des amerikanischen Präsidenten. Das ergibt sich aus einem soeben in den USA erschienenen Buch mit dem Titel "Dead Certain: The Presidency of George W. Bush". "Ich weine viel", zitiert der Autor Robert Draper George Bush. "Ich heule viel in diesem Job. Ich wette, ich habe als Präsident mehr Tränen vergossen, als Sie zählen können. Ich werde auch morgen einige vergießen", sagt Bush. Und wer als Leser jetzt noch nicht mitleidig in Tränen ausgebrochen ist, der wird es spätestens dann tun, wenn er erfährt, bei wem sich Bush ausheult. Er habe ja "Gottes Schulter", um sich dort auszuweinen, erklärt Bush. Und man sieht es schon vor sich, wie der kleine George, nachdem er den ganzen Tag über die halbe Welt ins Unglück gestürzt hat, reumütig die breite Schulter des weißbärtigen älteren Herrn sucht, um die Tränen der Scham und des Selbstekels ganz frei fließen zu lassen, denn es tut ja, seufz, so gut, ach, so gut. Da kann man am nächsten Morgen weitermachen mit all dem Schwachsinn, den man als US-Präsident so anstellt.
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