die wahrheit: Erfolgreiche Korruption
Betriebsausflug nach Celle.
Die Wahrheit ist bekanntlich korrupt bis auf die Knochen. Viele Artikel erscheinen nur auf der Seite, damit die Redakteure ausreichend mit Haselnusstafeln oder Brandy versorgt sind. Deshalb hatten wir in letzter Zeit auch öfter mal über Celle gelästert, diese aufstrebende niedersächsische Metropole in der Lüneburger Heide.
Wir beschrieben Celle als "ödesten aller öden Orte", als "Herz der Finsternis" oder schlicht als "Hölle". Denn deutsche Amtsträger funktionieren sehr vorhersehbar: Wie auf Knopfdruck schrieb uns dann auch der Oberbürgermeister von Celle, Dirk-Ulrich Mende, einen forschen Brief: "Ich lade Sie hiermit ein, sich persönlich ein Bild vom ödesten aller öden Orte zu machen." Au fein, ein Betriebsausflug! Das hatten wir ja schon lange nicht mehr.
Hoffentlich weiß der Celler Oberboss auch, dass er die gesamten Kosten für drei Personen übernehmen muss: für die Fahrt und die Übernachtung im besten Hotel am Platz, für eine köstliche Mahlzeit sowie diverse Kaltgetränke. Zu verbuchen bitte unter dem Rechnungsposten "Werben mit der Wahrheit". Er hat doch Humor, der Celler OB, oder?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Der Check
Verschärft Migration den Mangel an Fachkräften?
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Selenskyj bringt Nato-Schutz für Teil der Ukraine ins Gespräch
FDP-Krise nach „Dday“-Papier
Ex-Justizminister Buschmann wird neuer FDP-Generalsekretär
Überraschende Wende in Syrien
Stunde null in Aleppo
Liberale in der „D-Day“-Krise
Marco Buschmann folgt Djir-Sarai als FDP-Generalsekretär