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die wahrheitHellenische Knöker

Griechenland-Krise: Die Verheerungen der griechischen Grillküche.

Das Verhältnis zwischen Griechen und Deutschen war immer gut, zumindest in den letzten 60 Jahren. Die Griechen wurstelten sich durch die Weltgeschichte und brachten Regenbogenkönige wie Aristoteles Onassis hervor, der mithilfe seines sagenhaften Reichtums von Maria Callas bis Jackie Kennedy eine kapriziöse Boulevardkönigin nach der anderen vernaschte.

Um sie und auch die provinziellen Deutschen zu beeindrucken, veranstaltete der große Grieche fantastischen Unfug und ließ zum Beispiel die Barhocker auf seiner Riesenyacht "Christina" mit Leder aus den Vorhäuten von Pottwalpenisen beziehen.

So waren sie, die Griechen: unermesslich reich und völlig irre - und um das genauer zu kontrollieren, reisten die Deutschen einmal im Jahr in die entsetzliche Hitze Hellas. Der deutsche Mann überließ dann aus Studienzwecken dem griechischen Platzhirsch seine blonde Ehefrau, denn wenn der Grieche Blondheit nur riecht, dann steigen ihm die Hormone aus den Ohren heraus und tanzen Sirtaki auf seinen Geschlechtsorganen.

So ging jahrzehntelang alles seinen gewohnten Gang, der Grieche vergaß über seine hormonellen Erleichterungen all die schrecklichen Dinge, die ihm die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg angetan hatte. Lieber betrog er seinen Staat, um sich einen vernünftigen Lebensunterhalt zu sichern. Die Deutschen wiederum freuten sich darüber, dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg keine Reparationen an das verwüstete Griechenland zahlen mussten.

An höherer Stelle war verfügt worden, dass die Fehler von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg nicht wiederholt werden sollten. Aber, und das sollte ein großes Aber der Weltgeschichte werden, eine Wiedergutmachung sollten die Deutschen leisten: Sie mussten fortan griechisch essen gehen.

Wenn man von "griechischer Küche" spricht, ist das eigentlich schon ein Oxymoron, ein Widerspruch in sich. Denn Griechen können nicht kochen. Wozu auch? Sie sind es seit Urzeiten gewohnt, Fleischbrocken auf einen Grill zu werfen, um sie im Feuer steinhart verbrennen zu lassen. Das Ganze heißt dann Souvlaki, wenn das ehemalige Fleisch auf einen klebrigen Spieß gezogen wird und aussieht wie Krusten und Borken, Popel und Knöker nach einer Polypenoperation.

Aber auch der Rest der sogenannten Küche, der sich Gyros oder Bifteki schimpft, ist nicht genießbarer - von den rohen Salaten mit ranzigem Olivenöl bis zu den Vorspeisen, die allesamt in einer spermabeigefarbenen Knoblauchtunke ertränkt werden. Vom sprittigen Abführmittel namens "Ouzo" hier einmal ganz zu schweigen.

Vor vierzig Jahren kam die griechische Küche über die Deutschen. In den Siebzigerjahren studierten viele Griechen an deutschen Universitäten. Plötzlich war es aus unerfindlichen Gründen modern, beim Griechen an der Ecke eine Mahlzeit einzunehmen, und die ewig geizigen und stumpfzüngigen Deutschen ließen sich einschüchtern von den olympgroßen Fleischbergen, mit denen sonst nur der Jugoslawe mithalten konnte.

Selbst in der deutschesten aller deutschen Fernsehserien, der "Lindenstraße", wurde ein Grieche zum Hauptlokal. Doch inzwischen ist Jugoslawien untergegangen, die Türken haben im Fastfoodsegment den Gyros mit ihrem Döner verdrängt, und der Italiener hat sich ins gehobene Preissegment abgesetzt und überlässt ansonsten die Pizzabude dem nachrückenden Araber. Nur der Grieche wirft weiterhin stoisch Fleischbrocken auf den Grill und lässt sie verkokeln.

Im Zuge der Griechenlandkrise kommt es nun erstmals zu Zerwürfnissen zwischen beiden Völkern. Erste griechische Politiker fordern Reparationsleistungen für Schäden des Zweiten Weltkriegs oder den Boykott deutscher Waren. Und man kann sich sicher sein, dass demnächst irgendein steindummer deutscher Politiker zum Boykott griechischer Restaurants aufrufen wird. Es gibt immer Gestalten, die nichts begreifen, vor allem nicht historische Parallelen.

Über eins müssen sich die Deutschen allerdings im Klaren sein: Die stolzen und geschichtsbewussten Griechen werden sich niemals ändern. Die Küche eines Volkes ist immer ihr wichtigstes Kulturgut, selbst wenn sie miserabel ist. Die Griechen werden also weiter wie seit Urväterzeiten Holzkohle aus Fleisch herstellen. Und die große humane Aufgabe der Deutschen wird es sein, zum Ausgleich für die Schuld voriger Generationen die griechische Küche hinzunehmen.

Deshalb folgt hier im Sinne der Völkerverständigung ein flammender Appell: Mitbürger, Freunde, Deutsche! Geht zum Griechen an der Ecke! Esst Gyros und Souvlaki! Seid tapfer! Bis zum bitteren Ouzu! Kali orexi!

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7 Kommentare

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  • N
    Nico

    wisch dir mal den schaum vom mund...

  • HI
    Hungarian in Bayern

    Manchmal Ich schäme mich Europäer sein

  • A
    alithia

    Der versuch mit humoretwas zu erklären ist LEIDER .misslungen....

  • N
    Nikis24

    Oh Zeus, gib ihm ein Zeichen!

  • E
    Eleftheria

    Wenn Sie glauben, griechische Küche sei das, was in griechischen Restaurants hier in Deutschland angeboten wird, dann irren Sie sich gewaltig..aber auch wenn mann dieses Angebot als griechische Küche bezeichnet, dann ist es meines Erachtens nach, viel besser als Kartoffeln und.. Kartoffeln...oder gibt es noch was, was Deutschland gastronomisch anzubieten hat?

    Abgesehen davon, habe ich folgende Frage an Sie:

    Glauben Sie, dass Ihr Artikel was zu dem Thema "griechische-deutsche Beziehungen" beigetragen hat? Wohl kaum...Wie all die anderen "Dummen" sowohl in Griechenland als auch in Deutschland, wählen auch Sie den leichtesten, den laizistischen Weg. Na dann, Prost!

  • N
    Niemand

    und wenn mann denkt schlimmer geht net mehr,

     

    da kommt ein michel her! :-D

  • G
    Gyroswickler

    Mein lieber Michael Ringel von der taz-Wahrheit, Sie spotten doch nur deswegen über die griechische Küche, weil Sie hoffen ein in der Ehre getroffener Hellene lädt Sie in ein ordentliches griechisches Restaurant ein ;-)