die wahrheit: Jetzt gehts loooos
"Steh auf, wenn du ein Deutscher bist", "You never walk alone" und auch "We are the champions" ist zum Lernen gar nicht ohne.
Ja, ich trainiere hart und schwer
und nicht nur Fußballschlager.
So seit zwei Wochen ungefähr
bin ich im Trainingslager.
Denn ich muss fit sein, voll auf Trab
wie Schweini, Lahm und Klose.
Sonst geht für uns das Ding am Kap
womöglich in die Hose.
Mein Tagespensum? Das fängt an
mit Stretchen und mit Straffen.
Zehn Stunden vor der Glotze, Mann,
das muss erst einer schaffen.
Den Kopf halt ich schon – grob geschätzt –
vier Stunden ohne Drehen.
Und auch die Augen bleiben jetzt
schon länger offen stehen.
Dann kommt die Koordination:
Blind Gegenstände fassen.
Mit Bockbierflaschen schaff ichs schon.
Jetzt übe ich mit Tassen.
Schwer drückt mich mein Ernährungsplan:
Steaks und Salat? Von wegen.
Erdnuss und Chips. Mein lieber Schwan,
das braucht trainierte Mägen.
Dann die mentale Kondition:
Solln unsere Bengel siegen,
muss ich noch singen, wenn die schon
mit null-drei hinten liegen.
Die Kommunikation beim Spiel
muss stimmig und präzis sein:
"Ein Scheißpass!", "Fummel nicht so viel!",
"Schiri!", "Voll Ecke!", "Schieß rein!"
Ihr merkt: das ist schon sehr durchdacht.
Da bin ich sachlich, ruhig.
Doch wenn ihr Kerls nicht Tore macht,
dann flipp ich aus, das tu ich.
Wozu denn sonst die Schinderei?
Wozu der steife Nacken?
Wozu das ganze Augenspray
und das Problem beim Kacken?
Drum müsst ihr siegen, Jungs, jawoll!
An mir liegts nicht. Ich schwöre,
ich hab trainiert, hingebungsvoll
für euch und Deutschlands Ehre.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Zuschuss zum Führerschein?
Wenn Freiheit vier Räder braucht
Der Check
Verschärft Migration den Mangel an Fachkräften?
Comeback der K-Gruppen
Ein Heilsversprechen für junge Kader
Die HTS in Syrien
Vom Islamismus zur führenden Rebellengruppe