die wahrheit: Sabotage in Ägypten
Unruhen gefährden Miss-Germany-Wahl.
Es ist skandalös und traurig: Wegen der anhaltenden Unruhen in Ägypten müssen die Kandidatinnen für die Wahl zur Miss Germany 2011 ihre Vorbereitung im ägyptischen Urlauberzentrum Hurghada abbrechen und früher als geplant nach Deutschland zurückkehren. Und so eine gemeine Sabotage nennen die Ägypter nun Kampf für die Menschenrechte! Womöglich müssen die Kandidatinnen nun völlig unvorbereitet in den Wettbewerb gehen. Nicht auszudenken, welche Folgen das haben kann. Sind Laufsteg-Training, Zähneblecken und Scherpentragen nicht mindestens genauso wertvolle Menschenrechte wie freie Wahlen und Gleichheit vor dem Gesetz? Man fragt sich angesichts dieser skandalösen Vorgänge völlig zu Recht: Wo stecken eigentlich die Mahner und Fingerheber von Amnesty International, wenn die Freiheit und Unabhängigkeit der Miss-Germany-Wahl auf dem Spiel stehen? Bleibt nur noch zu hoffen, dass unsere Mädels trotz der schwierigen politischen Lage am 12. Februar im Europapark Rust alles geben und für die Souveränität und Zukunft der Bikini-Zone mutig auf den Laufsteg treten.
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